Welchen Sinn hat unser Leid?

von Heiko Gärtner
06.01.2018 17:10 Uhr

Die Erkenntnisse des Tages drehten sich um das Thema Leid. Insgesamt ist es ein sehr komplexes und umfassendes Thema, das ganze Bücher füllen könnte und ja auch bereits ganze Bücher füllt. Das Grundprinzip ist jedoch eigentlich relativ einfach und ich werde es hier nun einmal so wieder geben, wie ich es bislang verstanden habe:

Alles ist eins und somit sind wir alle das Eine, also Gott.

Ein zotteliges Galloway-Rind

Ein zotteliges Galloway-Rind

Dies ist die Grunderkenntnis, um die es in unserem Leben geht: Zu wissen, dass wir Gott sind. Nicht es zu denken oder zu glauben, sondern sich dessen zu 100% und mit absoluter Gewissheit bewusst zu sein. Das Ziel ist es also stets, vollkommen zu wissen, wer man ist.

Galloway-Rind

Alles, was wir als unser Leben wahrnehmen und jedes Ereignis, das wir darin erleben, ist daher nichts anderes als eine Übung oder ein Training um genau zu diesem Punkt zu gelangen. Folglich ist jede Krankheit, jedes Leid und jede Form der Negativität in unserem Leben ein Gottkonflikt. Das bedeutet: Wann immer wir irgendetwas als unangenehm, schmerz- oder leidvoll wahrnehmen, befinden wir uns hier in einem Bereich, in dem wir unser Gott-Sein noch nicht vollkommen erkannt haben. Hätten wir unser Gottsein erkannt, wäre uns auch bewusst, dass wir alles sind und dass dieses Alles Liebe ist. Nur weil wir nicht wissen, dass es nichts anderes als Liebe gibt, können wir so etwas wie Leid überhaupt empfinden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jede Form von Leid, Schmerz und Negativität eine Illusion sein muss. Unsere Aufgabe im Leben ist es, genau dies zu erkennen und nach und nach alles Leid als Illusion zu enttarnen, bis wir einen Punkt erreicht haben, an dem wir die vollkommene Erleuchtung erreicht haben und nun keine neuen Lektionen mehr benötigen. Bis zu diesem Zeitpunkt jedoch brauchen wir einen genauen Trainingsplan, mit dessen Hilfe wir in die Erkenntnis gelangen können. Ohne einen solchen Trainingsplan könnten wir niemals zur vollen Erkenntnis gelangen. Warum?

Galloway-Rind sepia

Zunächst einmal, weil wir gar nicht wüssten, das wir überhaupt irgendwo hin gelangen sollen. Damit wir überhaupt auf den Erkenntnisweg gehen können müssen wir zu Beginn unseres Lebens vergessen, dass wir Gott sind. Sonst würde es ja keinen Sinn machen, da wir dann genau dort starten, wo wir hin wollen. Eine Entwicklung wäre somit unmöglich und die Liebe könnte sich nicht ausdehnen. Wissen erlangen kann man nur dann, wenn man zunächst mit Nichtwissen startet. Wir beginnen unseren Lebensweg also in Ahnungslosigkeit und starten mit den Filmen und Illusionen des Verwirrers, der uns an irgendeinen Ausgangspunkt bringt, von dem aus wir mit unserem Erkenntnistraining starten können. Dies ist bereits der erste Teil des Drehbuchs bzw. Trainingsplans, das wir uns als Gott selbst geschrieben haben. Es ist sozusagen die Einleitung, die uns zunächst einmal erklärt wo wir uns überhaupt befinden und was unsere Ausgangslage ist.

Naturliebhaber streichelt ein Galloway-Rind

Nun beginnt unser Erkenntnistraining, von dem wir zunächst jedoch noch immer nicht wissen, dass es ein Training ist. Es ist in aller Regel kein bewusster Prozess bei dem wir sagen: „Oh ich möchte nun herausfinden, dass ich Gott bin, was ist meine erste Lektion?“ Viel mehr ist es, als stellte uns das Leben selbst eine Reihe von Aufgaben und Prüfungen, die uns in eine bestimmte Richtung führen, auf der wir, wenn wir sie annehmen, zur Erkenntnis kommen können.

liegendes Galloway-Rind

Der zweite Punkt ist, dass wir zunächst ja nicht wissen, worauf alles hinauslaufen wird, so dass wir auch nicht wissen, was es alles zu lernen gilt und welche Formen von Leid als Illusion enttarnt werden müssen. Um Leid überhaupt als Illusion erkennen zu können, müssen wir es erleben und fühlen. Wie wollen wir etwas über die wahre Natur einer Sache herausfinden, die wir nicht kennen? Um zu lernen, wie Kängurus ihre Jungen im Beutel aufziehen, muss man zunächst einmal wissen, dass es Kängurus gibt. Vor der Entdeckung Australiens war dieser Forschungszweig für einen Europäer eher schwierig. Genauso ist es auch mit den unterschiedlichen Spielarten von Leid, die jeweils auf unterschiedliche Aspekte unseres Gottseins hindeuten, die wir noch nicht erkannt haben. Wenn wir nicht wissen, dass es sie gibt und dass es hier überhaupt etwas zu suchen gibt, wie wollen wir sie dann finden?

grasendes Galloway-Rind

Der Trainingsplan bzw. das Drehbuch unseres Lebens dienen also dazu, uns genau so durch unseren Erkenntnisprozess zu führen, dass wir alle Aspekte unseres Gottseins kennenlernen und annehmen können. Dazu müssen wir natürlich auch alle Formen der Illusionen erkennen, die das Gottsein übelagern, so dass wir sie auflösen können.

Galloway-Rinder

Unser Leben folgt also einem, von uns selbst als Gott geschriebenen Drehbuch, das uns von Unwissenheit und Verwirrung bis hin zum zweifelsfreien und vollständigen Wissen über unsere göttliche Natur führt.

Neugieriges Galloway-Rind

Wir haben nun also zwei Möglichkeiten, wie wir unser Leben verbringen, also dem Trainingsplan folgen können. Wir können ihm mit Angst begegnen, uns dagegen wehren und der Überzeugung sein, dass er etwas Negatives, schlimmes, schädliches und unfaires ist, oder wir können ihn annehmen, zulassen ihm vertrauen und ihm bewusst folgen. Gehen werden wir den Weg in beiden Fällen, da wir das Drehbuch als Gott so geschrieben haben, dass wir unweigerlich immer in die Erleuchtung finden müssen. Je nachdem, für welche Variante wir uns entscheiden, nehmen wir unser Leben dabei jedoch als leidvoller oder freudiger wahr. Denn es gibt einen großen und entscheidenden Unterschied zwischen „Leiderfahrung“ und „empfundenem Leiden“. Leiderfahrungen gehören als fester und wichtiger Bestandteil zu unserem Lebensdrehbuch. Ob wir sie jedoch als Leid empfinden hängt nur von unserer inneren Einstellung dazu ab.

Schottisches Galloway-Rind

Dabei folgt unser Lebensdrehbuch, also der Trainingsplan einigen Regeln, von denen wir die folgenden bereits erkannt haben:

Das Leid schwankt in unserem Film, das bedeutet, es gibt also leidvollere und weniger leidvolle Szenen in unserem Leben. Wie stark und intensiv das Leid ist, können wir beeinflussen, wenn auch nur sehr schwer. Dabei gilt: Gehe ich in die Angst, wird es schlimmer, gehe ich ins Vertrauen und ins Gottbewusstsein wird es besser. Je mehr wir uns also in die Angst, Ablehnung und Verkramfpung hinein steigern, desto mehr nehmen wir unsere Lektionen als Leid wahr. Je mehr es uns gelingt, uns zu entspannen und vertrauensvoll Ja zum Schmerz zu sagen, desto erträglicher wird. Haben wir das Leid auf diese Weise vollkommen als Illusion enttarnt, können wir diese Situation genießen und müssen überhaupt nicht mehr darunter leiden. Dadurch sind wir nun auch bereit für die nächste, härtere Lektion.

Stier in den Highlands Je höher unser Erkenntnislevel wird, desto stärker wird auch das Leid. Es bleibt also der Erkenntnis angepasst, ähnlich wie Level im Computerspiel. Das Ziel ist es, jede Art von Leid als Illusion zu enttarnen. Würden wir gleich zu Beginn die härtesten Fälle bekommen, wären wir damit überfordert und würden uns darin verlieren, ohne irgendetwas zu erkennen. Haben wir das Prinzip hingegen einmal im Kleinen verstanden, können wir uns Schrittweise steigern und immer härteres Leid Angstfrei und Entspannt annehmen um zu erkennen, dass es nicht real ist. Das Leid selbst ist niemals real, kann also auch nichts kaputt machen und man kann nicht daran sterben, außer man glaubt es und bringt sich dadurch selbst um. Wir sterben also nicht am Leid, sondern an der Angst davor und an der Überzeugung, dass es uns töten wird.

Galloway-Rinderherde

Wenn wir den Erkenntnisweg komplett gegangen sind, erreichen wir irgendwann einen Erleuchtungspunkt, also einen Punkt an dem die Illusion vom Leid nicht mehr benötigt wird und wir im Paradies leben. Ab diesem Zeitpunkt können wir das Steuer selbst in die Hand nehmen und sind nicht mehr an ein vorgeschriebenes Drehbuch gebunden. Wenn wir soweit sind brauchen wir das Drehbuch nicht mehr, weil wir dann im göttlichen Sinne handeln und erschaffen. Daher muss jede Realperson diesen Prozess durchlaufen, ähnlich wie eine Führerscheinprüfung um ein Drehbuch-Erschaffer werden zu können und das Steuer selbst in die Hand zu nehmen. Wenn jemand diesen Prozess nicht durchläuft, kann es sich dabei nicht um eine Realperson handeln, es muss eine Illusion sein. Dies heißt jedoch nicht, dass jemand, der offensichtlich nicht leidet und bei dem alles Sonnenschein ist, nicht real sein kann.Es kann auch sein, dass seine Aura bereits reine Liebe ist. Dies bedeutet, dass er tatsächlich mit allen Bewusstseinsebenen weiß, dass er reine Liebe ist und dass es außer dieser Liebe nichts gibt. In diesem Fall kann kein Leid mehr zu ihm kommen, da er die Lektionen, die im Leid stecken bereits gelernt hat.

Sein Leben wird nun zu 90% ohne Situationen auskommen, die man als leidvoll betrachten würde, da er sie nicht mehr benötigt. 10% leidvolle Erfahrungen werden bleiben, damit er nicht aus der Übung kommt, doch diese nimmt er nun nicht mehr als Leidvoll war, da er weiß, dass auch sie Liebe sind und er sie somit in Freude annehmen kann. Er ist nun bereit, ein Erschaffer zu sein und darf nun als der Gott wirken, der er ist. Darin besteht der große Unterschied zu allen Menschen, die sich noch in der Ausbildung befinden. Hätten sie bereits die volle Erschaffungskraft, würden sie sie dazu einsetzen, bewusst jenen Leiderfahrungen auszuweichen, die die größten Lektionen für sie enthalten. Sie würden sich also selbst manipulieren und als Gott handeln, ohne zu verstehen was es heißt Gott zu sein. Daher braucht es den Trainingsplan, der verhindert, dass Teile der Erkenntnisse über die eigene göttliche Natur ausgelassen werden und man sich um das lernen herum mogelt, anstatt wirklich zur Erkenntnis zu gelangen.

Traditionelle Rinderrasse Die Drehbücher und Trainingspläne, die wir als Gottpartikel in menschlicher Gestalt durchleben, bis wir unser Gottsein wieder erkannt haben, unterscheiden sich stets und enthalten für jeden andere Übungen, Prüfungen, Erfahrungen und Aufgaben. Nach welchem Muster dies geschieht ist eine offene Frage, die noch geklärt werden darf.

Spruch des Tages: Wer durch den Schmerz geht, findet dahinter die Freiheit.

Höhenmeter: 470 m

Tagesetappe: 25 km

Gesamtstrecke: 24.24 0,27 km

Wetter: Regen, Sturm und Sonne im Wechsel

Etappenziel: Akademie für Landwirtschaft und Landschaftspflege, Ballyhaise, Irland

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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