Wie entsteht eine Krankheit?

von Franz Bujor
25.05.2014 21:10 Uhr

 

Wenn es einen Ort gibt, an dem einem das Arbeiten leicht fällt, dann ist es einer wie gestern Abend. Unter einer Weltreise an einem neuen Buch zu arbeiten, ist nicht immer einfach, vor allem, wenn man häufig erst spät Abends einen Schlafplatz bekommt und wenn man diesen dann auch noch mit 35 anderen Wanderern teilen muss. Wie oft hatten wir uns in den letzten Tagen vorgenommen, dass wir heute wirklich weiterkommen wollten. Und wie oft war dann wieder irgendetwas dazwischen gekommen. Gestern aber ergab sich die Gelegenheit, endlich große Fortschritte zu machen. Und das ganze dann auch noch in einer angenehmen Atmosphäre.

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Bei unseren Recherchen stellten wir uns zunächst die folgende Frage: Wie entstehen Krankheiten? Um eine Antwort darauf zu finden, schauten wir uns einmal in den verschiedenen Kulturen und Heilungsansätzen nach einer Erklärung um.

In der Schulmedizin können wir die Frage lediglich in Bezug auf Infektionskrankheiten und einige genetische Krankheiten beantworten. Für alle anderen Krankheiten gibt es bis heute keine Erklärung. Genetische Krankheiten entstehen nach Ansicht der Ärzte aufgrund eines Fehlers in den Erbinformationen. Einige dieser Fehler konnten sie lokalisieren und einer Krankheit zuordnen. Dazu gehören beispielsweise das Down Syndrom oder die Bluterkrankheit. Warum diese Erbfehler bei einigen Menschen auftreten und bei anderen nicht, ist jedoch noch immer unklar. Es wird daher dem Zufall zugeschrieben.

Infektionskrankheiten entstehen laut der Infektionstheorie dadurch, dass Krankheitserreger von außen in den Körper eindringen, diesen angreifen, schwächen und krank machen. Normalerweise werden diese Erreger durch unser Körpereigenes Abwehrsystem vom Eindringen abgehalten. Ist das Abwehrsystem jedoch geschwächt, können die Eindringlinge ungehindert ihre Schandtaten treiben. Warum das Abwehrsystem manchmal versagt und manchmal nicht, warum sich einige Menschen von anderen anstecken lassen, während andere vollkommen gesund bleiben und warum sich die Krankheitserreger bei jedem unterschiedlich auswirken, ist ebenfalls noch ungeklärt.

Bei den Krankheitserregern selbst, kann man grob unter drei verschiedenen Arten unterteilen: Parasiten, Bakterien und Viren. Parasiten sind Kleinstlebewesen, die sich im Wasser oder in Lebensmitteln aufhalten können und die wir durch unsere Speiseröhre, unseren Darm oder unsere Harnröhre in unseren Organismus einbringen. Bakterien hingegen sind Einzeller, die überall in der Natur vorkommen. Wir selbst bestehen ebenfalls zu einem großen Teil aus Bakterien und unser kompletter Verdauungstrakt wäre ohne sie komplett arbeitsunfähig. Die Schulmedizin unterscheidet daher in positive Bakterien, die wir zum Leben brauchen und in solche, die unseren Körper schwächen. Die letzte Kategorie der Krankheitserreger ist die der Viren. Wörtlich übersetzt heißt das Wort „Gift“ und bis heute ist es faktisch noch niemandem auf der Welt gelungen, einen Virus tatsächlich nachzuweisen. In der Theorie ist ein Virus, eine Zelle, die alleine nicht lebensfähig ist und die sich daher eine Wirtszelle suchen muss. Sobald sie in eine andere Zelle eingedrungen ist, übernimmt sie die Kontrolle darüber und verändert deren Funktionsweise. Dies ist der Grund dafür, weshalb Viren als die gefährlichste Krankheitsursache überhaupt gelten. Nicht umsonst ranken sich unzählige Filme um das Horrorszenario eines Killervirus, der in der Lage ist, die ganze Menschheit auszulöschen oder in Zombies zu verwandeln. In der Praxis gibt es bis heute jedoch keinen einzigen Beweis dafür, dass Viren überhaupt existieren. Keinem Wissenschaftler ist es bisher gelungen, einen Virus unter einem Elektronenmikroskop selbst nachzuweisen und sichtbar zu machen. Auch die „Entdeckung“ des Virus durch den französischen Arzt Luis Pasteur lässt große Zweifel an dessen Existenz aufkommen. Pasteur versuchte seinerzeit zu Beweisen, dass Tollwut durch Erreger im Speichel der Hunde oder Wölfe auf den Menschen übertragen wird. Zu diesem Zweck entnahm er eine Speichelprobe von einem tollwütigen Hund und untersuchte sie nach gefährlichen Bakterien. Es ließen sich jedoch keine entdecken und auch nach einer einwöchigen Lagerung der Speichelprobe auf einem Nährboden, war das Ergebnis noch immer negativ. Jeder andere Mensch hätte seine Theorie daraufhin wahrscheinlich verworfen und angefangen nach einer anderen Krankheitsursache zu suchen. Nicht aber Pasteur. Er schlussfolgerte aus seinem Forschungsergebnis, dass die Erreger in diesem Fall wahrscheinlich so klein waren, dass er sie nicht sehen konnte. Da Bakterien bereits nachweisbar waren, gab er seiner neuen Erregerspezies den Nahmen „Virus“. Bis heute stützen wir uns in der Schulmedizin bei Krankheiten hinter denen wir eine Virusinfektion vermuten, auf diese eine Studie. Die Frage ist daher, ob wir den Antworten der Schulmedizin in anderen Bereichen vertrauen können, wenn sie bereits bei dieser zentralen Frage mit so vagen Vermutungen hantiert. Bei unseren Recherchen war es uns wichtig, dass wir alle Thesen noch einmal selbst auf ihre Stichhaltigkeit hin überprüfen, um herauszufinden, ob es sich dabei lediglich um eine Theorie oder um ein Naturgesetz handelt. Dies geht dann am einfachsten, wenn man sich dort umschaut, wo Naturgesetze geschrieben werden. In der Natur. Die Infektionstheorie sagt aus, dass die Welt voller unsichtbarer Feinde ist, die sich ununterbrochen gegenseitig bekämpfen. Das Grundprinzip der Natur ist demnach auf Krankheit ausgerichtet, die nur durch ein starkes Abwehrsystem verhindert werden kann. Schaut man sich jedoch in einem intakten Ökosystem um, so stellt man fest, dass alles darauf ausgelegt ist, ein perfektes Naturgleichgewicht herzustellen. Eine Landschaft, die durch den Menschen oder durch eine Naturkatastrophe zerstört wurde, heilt sich mit der Zeit von selbst. Es siedeln sich zunächst einige Pionierpflanzen an, die dann die Lebensgrundlage für weitere Spezies bilden, bis schließlich wieder ein intaktes, ökologisches System entstanden ist.

Schauen wir jedoch noch einmal in der Zeit zurück, zu dem griechischen Arzt Hippokrates, den Mann, auf den sich die moderne Medizin bis heute beruft. Seine Antwort auf die Frage nach der Ursache der Krankheit lautete wie folgt: „Der Mensch besteht aus unterschiedlichen Körpersäften, aus Blut, Galle und Schleim. Wenn diese Säfte aus dem Gleichgewicht geraten, dann kommt es zur Krankheit.“ Als Ursache für ein Ungleichgewicht in den Körpersäften sah Hippokrates eine schlechte Lebensweise an. Einige Tausend Jahre später kam der französische Arzt Antoine Béchamp zu einem ähnlichen Ergebnis. Wie auch Pasteur untersuchte er die Ursachen von Krankheiten und stieß dabei ebenfalls auf Bakterien. Beide Wissenschaftler beobachteten den gleichen Sachverhalt, zogen daraus jedoch komplett gegensätzliche Schlüsse. Unter dem Mikroskop konnten sie beobachten, dass in einem kranken Organismus vermehrt Bakterien einer bestimmten Art zu finden waren.

Pasteur stellte die bereits beschriebene Infektionstheorie auf, nach der die Bakterien von außen in den Körper eindringen und ihn krank machen, egal wie gesund der Mensch ansonsten lebt. Diese Theorie lässt sich am anschaulichsten mit einer Parabel verdeutlichen. Stellt euch vor, ihr seit ein Alien, das zum ersten Mal in seinem Leben einen Blick auf die Erde wirft. Besonders interessiert seit ihr an Bränden, und an der Frage wie diese entstehen. Nach einigen Tagen der Beobachtung stellt ihr fest, dass es zwischen allen Feuern, die im ganzen Land ausgebrochen sind, nur eine Gemeinsamkeit gibt. Jedes Mal wenn es brannte, tauchten nach kurzer Zeit rote Autos mit Blinklichtern auf, in denen Menschen saßen, die Wasser in die Flammen sprühten. Diese Menschen mit ihren Fahrzeugen müssen also die Ursache für die Brände sein.

So absurd dieses Beispiel auch klingt, ist es doch genau die Theorie, auf der bis heute unsere chemische Medizin mit ihren Impfstoffen und ihren Medikamenten beruht.

Béchamp hingegen stellte fest, dass die Bakterien vom Körper produziert wurden, wenn das Körpermilljöh übersäuert war. Ähnliches geschieht mit einem atrophierten See, dessen Wasser gekippt ist. Plötzlich wachsen Unmengen an Algen und anderen Wasserpflanzen, die die komplette Wasseroberfläche bedecken. Sie sorgen dafür, dass der pH-Wert des Wasser und seine Giftbelastung sinken, so dass schließlich wieder ein gesundes Ökosystem entstehen kann. Im Körper spüren wir diesen Prozess dann als schmerzvolle Krankheit oder Entzündung. Béchamp fand heraus, dass sich in einem übersäuerten Milljöh körpereigene Zellen in Bakterienzellen verwandeln, um der Übersäuerung entgegenzuwirken. Demzufolge sind es also keine gefährlichen Krankheitserreger, die für unser Leid verantwortlich sind. Unsere körpereigenen Keimbakterien entwickeln sich zu Bakterien, die mit Hilfe von krankhaften Entzündungen, die Säuren und Giftstoffe abbauen. Ist der Körper soweit aus dem ökologischen Gleichgewicht geraten, dass er eine Gefahr für das ökologische Gesamtsystem darstellt, entwickeln sich die Bakterien ein Pilzen, die das gekippte Biotop Mensch zersetzen, um seine Energie wieder für den Naturkreislauf zu mobilisieren.

Béchamps Antwort auf die Frage nach der Ursache von Krankheiten lautet also, folgendermaßen: Durch unsere Lebensgewohnheiten, unsere Ernährung, die Luft die wir Atmen und über unser Gefühlsleben beeinflussen wir unser Körpermilljöh. Gerät dieses aus dem Gleichgewicht, so muss es durch eine Krankheit wieder in die ursprüngliche Harmonie zurückgebracht werden. Wie wichtig auch für Hippokrates eine natürliche Ernährung für die Gesundheit war, zeigt er mit folgender Aussage: „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.“

Eine ganz ähnliche Erklärung findet man auch in der indischen Heiltradition des Ayurveda. Ayurveda bedeutet übersetzt „Das Wissen des Lebens“. Auch in dieser Heillehre gibt es drei Kräfte, die den Körper beeinflussen und die sich bei einem gesunden Menschen im Gleichgewicht befinden müssen. Diese sind Luft, Galle und Schleim. Ursachen für ein solches Ungleichgewicht in diesen drei Kräften können unterschiedlichster Natur sein: Giftbelastung durch Nahrung, schlechte Luft oder Wasser, laute Gespräche, Überbelastung der Seele, Schlafmangel und so weiter. Die Ursache für eine Krankheit wird hier also nicht allein auf der körperlichen Ebene, sondern auch auf der geistigen und der seelischen gesucht. Im Ayurveda wird dabei unter vier verschiedenen Arten von Krankheiten unterschieden: Verletzungen, körperliche Krankheiten wie Tumore, Entzündungen, Verstopfungen und Verschlüsse, seelische Krankheiten und angeborene, bzw. altersbedingte Krankheiten. Um den Körper im Gleichgewicht zu halten sollte man nach der Lehre des Ayurveda vor allem auf eine ausbalancierte Ernährung achten. Hier geht die indische Lehre davon aus, dass es verschiedene Typen gibt, die auch verschiedene Nahrung brauchen. Da es heute kaum noch einen Menschen gibt, der sich wirklich im Gleichgewicht befindet, ist dies sicher ein guter Ansatz. Allerdings muss man dabei auch bedenken, dass jede Spezies auf der Welt eine bestimmte Nahrung hat, die für sie gesund ist. Spatzen fressen Spatzennahrung, ganz gleich, welcher Spatzentyp sie sind. Das gleiche gilt auch für Elefanten, Krokodile, Schnecken

und Meerschweinchen. Es wird also auch für den Menschen gelten. Natürlich ist es möglich, in Notzeiten von dem natürlichen Speiseplan abzuweichen, um das Überleben zu sichern. So wird den Pferden auf Island im Winter sogar Fisch zugefüttert, weil es nicht genügend Grünfutter gibt. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Nahrung für die Tiere gesund ist. Sie hält sie am Leben, schwächt sie aber auch, so dass sich die Lebenszeit im gesamten verringert. Das gleiche passiert auch mit uns, wenn wir uns auf eine Weise ernähren, die nicht unserer Natur entspricht.

Dass ein Ungleichgewicht im Körper die Ursache jeglicher Krankheit ist, findet sich auch in vielen anderen Heilungsansätzen wie beispielsweise der Traditionellen Chinesischen Medizin. Hier wird davon ausgegangen, dass der Mensch von einem Lebensfluss, dem sogenannten Qi bestimmt wird. Ist diese Lebensenergie aus dem Gleichgewicht geraten, wird der Mensch krank. Das Qi wird dabei von drei verschiedenen Quellen beeinflusst: unseren Eltern, unserer Nahrung und der Luft. Das Qi unserer Eltern beinhaltet auch unser Ahnengedächtnis, also das, was wir von unseren Vorfahren mitbekommen haben. Es befindet sich nach der TCM-Lehre in den Nieren. Unsere Seele befindet sich hingegen im Herzen und sorgt dafür, das unser Blut zirkuliert, während die Milz für die aufsteigende Energie in den Meridianen zuständig ist. Magen und Lunge sind die Zentren für die absteigende Energie und die Leber verteilt da Qi über den ganzen Körper. Diese Lebensenergie ist dabei in die beiden Pole Ying und Yan unterteilt, die sich stets in einem Gleichgewicht befinden müssen. Ist dieses Gleichgewicht gestört, führt es zur Krankheit, wobei eine Krankheit nichts anderes als ein Energiestau in irgendeinem Körperbereich ist. Eine Antwort auf die Frage, warum die Energie wann wie gestört wird, findet sich jedoch auch hier nicht. Vermutet wird, dass es sich dabei um ein Ungleichgewicht in den sechs Elementen Luft, Feuchtigkeit, Trockenheit, Kälte, Wärme und Hitze handelt. Ab hier wird es dann jedoch so komplex, dass es für einen Laien kaum mehr nachvollziehbar ist.

Was sich jedoch gut nachvollziehen lässt, ist die Lehre vom Gleichgewicht. In der Natur lässt sich überall beobachten, dass alles darauf bestrebt ist, eine Baseline einzuhalten. In der Vogelsprache gibt es genau wie bei allen anderen Tieren immer eine friedliche Grundstimmung, die sich in perfekter Harmonie befindet. Nur in besonderen Ausnahmesituationen wie bei einer drohenden Gefahr, einem Revierkampf oder einer Paarungszeremonie wird davon abgewichen. Anschließend wird die Friedenslinie so schnell wie möglich wieder hergestellt.

Die Idee einer Lebensenergie, die jedes Lebewesen ausmacht findet sich auch in der modernen Bioenergetik wieder und kann heute sogar wissenschaftliche nachgewiesen werden. Diese Energie wird hier oft als Aura bezeichnet, ein Energiefeld, dass von einem Menschen, einem Tier oder einer Pflanze ausgestrahlt wird und diese umgibt. Ist dieses Energiefeld kraftvoll und ausgeglichen, schützt es uns vor negativen Einflüssen und Krankheiten. Es kann jedoch durch verschiedene Faktoren geschwächt werden, die uns sowohl auf körperlicher, als auch auf geistiger oder seelischer Ebene begegnen können. Auf der Körperebene kann es sich dabei um Giftstoffe, Kälte, Hitze oder Gewalteinwirkungen handeln. Auf der seelischen und geistigen Ebene sind es Worte, Gedanken, Zweifel, negative Informationen und unverdaute, negative Gefühle. Wie der Körper selbst so muss nach Ansicht der Bioenergetiker auch die Aura regelmäßig gereinigt und regeneriert werden, damit sie nicht geschwächt wird. Eine Schwächung der Lebensenergie und damit der Aura führt zu Krankheiten und Entzündungen. Heute kann man die energetische Strahlung des Menschen physikalisch nachweisen und sogar Schwächungen und Blockaden sichtbar machen. Mit Hilfe der Dunkelkammermikroskopie kann man sogar nachweisen, dass diese Lebensenergie auch nach dem Tod noch eine Weile im Körper bleibt. Dabei unterscheidet sich die Dauer der Zeit in der noch Energie Messbar ist, je nachdem wie ein Mensch gestorben ist. Bei einem natürlichen Tod strahlt er noch ca. 3 Tage Energie aus, bei einem Unfall oder einem gewaltsamen Tod sind es 7 Tage und bei einem Selbstmord sogar 14 Tage. Außerdem kann man anhand des energetischen Daumenabdrucks eines Toten erkennen, in welchem Zustand sich seine Organe befinden und ob evtl. sogar eines fehlt. Bei Leichen waren diese Gesetzmäßigkeiten einfach nachzuvollziehen und zu überprüfen, doch bei lebenden Menschen funktioniert diese Technik auf die gleiche Art und Weise. Die Frage ist also, warum wir bis heute kaum Gebrauch davon machen.

All diese Antworten in Bezug auf die Ursache von Krankheiten beziehen sich jedoch hauptsächlich auf den physischen und den energetischen Körper des Menschen. Wie sieht es aber mit der seelischen und Emotionalen Ebene aus?

In der buddhistischen Lehre gibt es eine weitere Antwort auf die Frage nach der Krankheitsentstehung. In diesem Glauben ist unser momentanes Leben nur ein Glied in einer Kette von vielen Wiedergeburten. Egal was wir in unseren früheren Leben auch waren, wir nehmen immer einen Teil davon in Form des Kamas in unser aktuelles Leben mit. Dazu gehören auch alte Leiden und Lebensaufgaben, die es zu überwinden uns zu lösen gilt. Gesundheit können wir nur dann erreichen, wenn wir es schaffen, diese alten Schulden abzuarbeiten. Doch letztlich wartet auf jeden irgendwann Leid, Alter und Tod, denn auch der glücklichste Mensch muss irgendwann einmal sterben. Dies liegt daran, dass wir auch in diesem Leben 84.000 verschiedenen negativen Einflüssen ausgesetzt sind, die uns krankmachen können. Krankheit bedeutet dabei jedoch nur, dass wir von unserem eigentlichen Lebensweg abgewichen sind. Es sind Hinweisschilder, die uns zeigen sollen, wie wir in den wahren Lebensfluss zurückkehren können. Wenn es uns wirklich gelingt, in unserem Lebensfluss zu fließen und unsere Aufgabe auf diesem Planeten zu erfüllen, dass können wir auch in Gesundheit und Leichtigkeit leben.

Auch hierfür lassen sich viele Beispiele in der Natur finden. So gibt es in Regionen, in denen der Mensch das Ökosystem noch nicht gestört hat, keine Krankheiten unter den Tieren und Pflanzen. Jede Spezies hat dabei eine wichtige Aufgabe, die nur sie erfüllen kann. Nur wenn jede Spezies ihren Teil zum Gesamtsystem beiträgt, befindet es sich im Gleichgewicht. Tiere, die ihren natürlichen Platz jedoch verlassen um als Kulturfolger die Bequemlichkeiten der menschlichen Zivilisation zu nutzen, bekommen schon bald die gleichen Krankheiten, die auch bei uns üblich sind.

Die Annahme, dass wir auch Krankheiten aus früheren Leben mitbringen, findet sich in ähnlicher Form ebenfalls in anderen Heilungsansätzen wieder. So wird in vielen indianischen Kulturen davon ausgegangen, dass wir ein sogenanntes Ahnengedächtnis besitzen. Durch dieses Ahnengedächtnis stehen wir mit unseren Vorfahren und mit unseren früheren Leben in Verbindung. Auch die Genforschung geht in eine ähnliche Richtung. Hier findet sich das Ahnengedächtnis in Form von genetischen Informationen in unseren Zellen wieder, die von einer Generation an die Nächste weitergegeben werden.

In der Psychologie gehen wir nicht ganz soweit in die Vergangenheit zurück, um nach einer Krankheitsursache zu suchen. Der bekannte Psychologe Dr. Freud ging davon aus, dass jede Krankheit auf ein Trauma in der eigenen Vergangenheit zurückzuführen ist. Jeder Mensch erlebt in seinem Leben eine Vielzahl an negativen Ereignissen, die er nicht verarbeitet oder auflöst. Diese werden dann im Körper abgespeichert und haften sich dabei an bestimmte Organe oder Körperbereiche an. Zunächst kann es vielleicht gut verdrängt werden, ohne dass es eine negative Wirkung zeigt. Früher oder später bricht diese jedoch aus und offenbart sich als Krankheit. Und den Körper dann wieder zu heilen, muss das Trauma gefunden und aufgelöst werden, das der Krankheit zugrunde liegt. Diesen Heilungsansatz haben wir selbst immer wieder überprüfen können. Jedes Mal, wenn Heiko mit einem Klienten ein Anamnesegespräch führte, um nach der Ursache für eine bestimmte Krankheit zu suchen, stießen sie dabei früher oder später auf einen Schockmoment oder ein Trauma, dass in einem direkten Zusammenhang mit der aktuellen Krankheit stand. Meist trat bei dem Klienten dann ein Aha-Effekt und eine Erleichterung ein, wenn das Trauma erkannt wurde.

Auch in der Heilungstradition von Stalking Wolf, von Tammarack und von vielen anderen indianischen Medizinmännern wird das sogenannte „Inner-Child-Syndrom“ als ein Schlüssel zur Gesundheit angesehen. Wenn wir es schaffen, all unsere Kindheitstraumata aufzulösen und unser inneres Kind vollkommen anzunehmen, können wir auch in vollkommener Gesundheit leben.

Als letztes möchten wir noch die christliche Kirche nach ihrer Antwort auf die Frage zur Krankheitsursache fragen. Immerhin befinden wir uns ja gerade auf einem christlichen Heilungsweg.

Nach Ansicht der Kirche, ist alles von Gott geschaffen. ‚Alles’ meint in diesem Fall sowohl die sichtbare, physische Welt, als auch die unsichtbare geistige. In dieser Welt wirken Engel und Teufel, die um das Wohl unserer Seele kämpfen. Der Teufel beeinflusst dabei sowohl die Naturkatastrophen als auch unseren Körper. Wenn wir den fleischlichen Begierden frönen und uns den Sünden hingeben, dann gewinnt der Teufel die Oberhand und wir werden krank. Dem könnte man jetzt entgegensetzen, dass es durchaus viele gesunde Menschen gibt, die jede Menge Sünden begehen und dass viele Unschuldige krank werden. Demnach wäre es dann auch schon wieder egal wie wir leben. Doch der Ansatz, der in dieser Lehre steckt ist ein anderer. Wenn wir an die Macht des Teufels und seiner Flüche glauben, dann können wir dadurch tatsächlich krank werden. Der Teufel muss dabei nicht unbedingt Hörner und einen Pferdefuß tragen, sondern kann uns in Gestalt von jedem negativen Glaubenssatz begegnen. Ein Mann, der beispielsweise von einem Arzt hört, dass er aufgrund von Krebs nur noch drei Wochen zu leben hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nach diesen drei Wochen sterben. Selbst dann, wenn er vollkommen gesund ist. Vorausgesetzt natürlich, er glaubt dem Arzt ohne jeden Zweifel. Das gleiche Prinzip findet sich auch in Form von Flüchen im Hawaiianischen Schamanismus und im Voodoo wieder. Das umgekehrte Prinzip ist als Placebo Effekt bekannt. Wenn wir zu einhundert Prozent davon überzeugt sind, dass wir durch eine Heilungsmethode wieder gesund werden, dann werden wir dadurch gesund, egal, ob die Methode selbst einen Effekt hat oder nicht.

Wenn wir uns all diese unterschiedlichen Heilungsansätze noch einmal genau anschauen, dann stellen wir fest, dass jede von ihnen unsere Frage zu einem Teil beantworten kann.

Fassen wir also noch einmal zusammen, was wir faktisch festhalten können. Jedes Lebewesen auf dieser Erde braucht unterschiedliche Energien zum Leben. Dazu gehören Nahrung, Wasser und Luft, aber auch positive Gedanken, Emotionen und Erinnerungen, unser Ahnengedächtnis, unserer Lebensaufgabe und ein emotionaler Kontakt zu anderen. Wenn wir diese Energien nicht oder nur mangelhaft bekommen, werden wir krank oder sterben.

Unnatürliche Nahrung sowie toxische Substanzen im Wasser und in der Luft führen dazu, dass unser Körper übersäuert und dass unser Körperwasser aus dem Gleichgewicht gerät. Gleichzeitig wirken sich jedoch auch unserer Gefühle und Gedanken auf unser Körpermilljöh aus. Es hilft also nichts, sich zu einer gesunden Ernährung zu zwingen, dabei aber immer schlecht gelaunt zu sein. Über unser Ahnengedächtnis, unsere Familiensystematik und unser Erbgut bekommen wir die Lebensthemen unserer Vorfahren und unserer früheren Leben mit auf den Weg, die es für uns zu Lösen gilt. Auf der seelischen Ebene müssen wir außerdem, die Traumata unserer eigenen Vergangenheit auflösen und unsere unverdauten Gefühle abbauen.

Alles, was wir im Außen erleben, spiegelt sich auch in unser inneres wieder. Jeder psychische und physische Ballast belastet damit unser Gesamtsystem und macht uns schließlich krank, wenn wir sie nicht wieder abbauen. Unser Körper verfügt zwar über sehr gute Selbstheilungskräfte, ist aber mit einer zu hohen Belastung überfordert. Daher müssen wir ihn bei seiner Arbeit unterstützen.

Soweit unsere Forschungsergebnisse von gestern.

Über heute gibt es nicht viel zu berichten. Wir wanderten entspannte 8 Kilometer nach Navia, trafen dort auf einen netten Pfarrer, der uns einen Schlafplatz im Gemeindehaus zur Verfügung stellte und machten eine kurze, ereignislose Stadtbesichtigung.

Auf unsere Frage, was es hier zu sehen gibt, antwortete der Pfarrer: „Das einzig schöne ist die Natur neben der Stadt!“ damit hatte er recht.

Den Nachmittag verbrachten wir auf einer Wiese, wo ich meine erste Lektion in Selbstverteidigung erhielt. Eigentlich hatten wir schon vor der Reise geplant, dass ich einige Kampftechniken lernen sollte, doch bislang waren wir noch nicht dazu gekommen. Heute hatten wir dann ausreichend Zeit. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass es die erste Lektion meines Lebens war. Naja, zumindest beinahe. Ansonsten war das Ergebnis eher erbärmlich und führte dazu, dass ich mich ständig auf dem Rasen oder in irgendwelchen Maulwurfshügeln wiederfand. Ich beendete die Übung vollkommen erschöpft, voller Erde und mit einigen blauen Flecken. Heiko hatte es deprimierender Weise bei der Abwehr meiner Angriffe sogar noch geschafft, darauf zu achten, dass er sich nicht schmutzig machte. Ich schätze ich brauche noch ein wenig mehr Übung, bis ich das erste Mal wirklich auf einen Feind treffen darf. Bleibt nur zu hoffen, dass ich mich bis dahin auch weiterhin mit dummen Sprüchen aus der Affähre ziehen kann.

Spruch des Tages: Heilung ist das Umarmen dessen, was wir am meisten fürchten. Heilung ist das Öffnen dessen, was verschlossen war, das Weichwerden dessen, was zur Blockade verhärtet war. Heilung besteht darin, zu lernen, dem Leben zu vertrauen.

Höhenmeter: 150 m

Tagesetappe 8 km

Gesamtstrecke: 2927,07 km

Franz Bujor
Franz Bujor ist Wandermönch, Web-Nomade und Autor. Nach einem Studium in Kulturwissenschaften, bei dem er unter anderem bei einem Maya-Volk in Guatemala gelebt und in einem Kinderheim in Serbien gearbeitet hat, war er zunächst als Erlebnispädagoge und Wildnismentor tätig. 2014 ließ er sein bürgerliches Leben hinter sich und reist seither zu Fuß und ohne Geld um die Welt. Neben seinem eigenen Entwicklungsweg schreibt Franz besonders gerne über geschichtliche und gesellschaftliche Themen.

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