Wie entstehen starke, mächtige Geister?

von Heiko Gärtner
16.09.2015 12:56 Uhr

Fortsetzung von Tag 605:

Wie aber entstehen starke, mächtige Geister?

Wenn die Macht eines Wesens von seiner Fähigkeit zu lieben sich mit dem Gottbewusstsein zu verschmelzen abhängt, dann dürfte es ja eigentlich keine mächtigen Geister geben, da jeder, der seinen Geist in seinem irdischen Leben gestärkt hat ja automatisch zu einem Lichtwesen werden müsste. Denn jede Art der Magie, der Heilung und der Entwicklung funktioniert ja nur dann, wenn sie der Liebesausdehnung dient.

Um das zu verstehen, muss man zunächst einmal erkennen, dass es zwei unterschiedliche Arten der Liebesausdehnung gibt.

Der erste Weg ist der des Heiligen, aber auch der aller Tiere und Pflanzen, also die natürliche, ursprüngliche Art der Liebesausdehnung. Der Heilige erkennt, dass er ein Teil der Schöpfung und damit auch ein Teil Gottes ist. Er gibt sich der bedingungslosen Liebe hin, was bedeutet, dass er sein eigenes Ego auflöst, alles gleich liebt und all seine Wünsche und sein Handeln auf das Wohl des Kollektivs ausrichtet, weil er weiß, das er selbst auch dieses Kollektiv ist. Er strebt danach ein Paradies für alle zu erschaffen von dem er ein Teil ist und in dem er leben kann.

Der zweite Weg ist der des Hexers, des Magiers oder Manipulators, der dadurch entsteht, dass wir bereits einen Teil unseres Urvertrauens und unserer Gottesverbindung verloren haben. Der Hexer erkennt, dass er Gott ist, gibt sein eigenes Ego aber nicht auf, sondern versucht ein Paradies für sich selbst zu erschaffen. Er weiß, dass er allmächtig ist, fühlt sich aber dennoch getrennt vom Rest der Schöpfung und lebt somit nicht in dem Vertrauen, dass die anderen ebenfalls in der Lage sind, das Paradies zu erschaffen. Daher nutzt er seine Fähigkeit nicht im Sinne des Allgemeinwohls, sondern versucht die Welt so zu gestalten, wie sie seiner Meinung nach ideal wäre. Er handelt als Gott, aber nicht wie Gott. Seine Handlungen dienen seinem eigenen Vorteil und er ist im Verstand von den anderen getrennt. Um sein eigenes Paradies zu schützen, kann es sein, dass er sehr viel Leid verursacht und andere Wesen nur als Werkzeuge und Bausteine ansieht, die er manipulieren und nach seinen Vorstellungen verdrehen muss. Dies rührt jedoch nicht aus einer Bösartigkeit her, sondern viel mehr aus der Unfähigkeit, darin zu vertrauen, dass die anderen ebenfalls ein Paradies erschaffen können, dass mit dem eigenen im Einklang steht. Sein Beitrag zur Liebesausdehnung besteht zum einen darin, dass er anderen Wesen die Chance gibt, ihn trotz des Leides zu lieben, dass er durch sein Ego-Paradies verursacht. Zum anderen gibt es aber auch große Bereiche in seinem Leben, in denen er bedingungslos vertrauen und lieben kann, so dass ihm die Erschaffung seines eigenen Paradieses überhaupt möglich ist.

In beiden Varianten gibt es schwächere und stärkere, die auf ihre Art lernen und die sich gegenseitig unterstützen können, so dass ein vollkommenes Paradies entsteht.

Ein großer Magier, wie beispielsweise John D. Rockefeller, der es verstant, wahnsinnig viel zu erschaffen und die ganze Menschheit zu lenken, hat sehr viel von den Gesetzen der Liebe verstanden. Das einzige, was ihm fehlt ist die Einsicht, diese Fähigkeit für die Erschaffung eines Paradieses und nicht die einer Hölle zu nutzen. Ein „Heiliger“ also ein Mensch, der sich der Liebe verschrieben hat, aber nicht weiß, wie man so viel Kraft für die Heilung entwickeln kann, um so machtvoll wie der Rockefeller zu werden, der kann viel von ihm lernen, ebenso wie umgekehrt. Daher begegnen sich möglicherweise beide als Geist und Besetzter um von einander zu lernen.

Ob jemand ein Geist oder ein Besetzter wird hängt davon ab, wo für ihn ein Lernerfolg am wahrscheinlichsten ist.

Je weiter man auf seinem Weg zum Liebesausdehner und Heiler ist, desto offener wird man auch für den Kontakt mit den Geistern, desto höher ist also die Chance, besetzt zu werden und desto mächtiger werden die Geister, die einen besetzen wollen. Je stärker wiederum die Besetzungen sind, desto größer sind auch die damit verbundenen Lernerfolge in dem Fall, dass man sie annehmen uns lösen kann. Daher wird die Entwicklung auch immer schneller und größer.

Wenn man sich bewusst für ein Leben als Liebesausdehner entscheidet, steigt dadurch auch die Offenheit für Geistesbesetzungen, da man ja diese Lernpartner und Liebesboten wünscht um überhaupt weiter zu kommen. Es ist ein bisschen, wie wenn man sich zu einem Lehrgang anmeldet. Dadurch, dass man die Bereitschaft zum Lernen nach außen gegeben hat, wird einem diese auch in Form von Lektionen gespiegelt, an denen man wachsen kann. Darin steckt jedoch auch eine gewisse Gefahr, denn dies kann bedeuten, dass man ein sehr leidvolles Leben hat, wenn man nicht weiß, wie man damit umgehen soll. Wenn man beispielsweise ein Akupunkteur oder ein Energieheiler sein möchte, der tiefer in die Heilkünste eintauchen will, kann es sein, dass man sich für die Begegnung mit Geistern öffnet, ohne dass es einem bewusst ist. Dadurch zieht man dann Besetzungen an, ohne sie zu verstehen und ohne dass einem klar wird warum sie da sind. Ähnliches kann übrigens auch mit Krankheiten passieren. Wenn man sich dafür öffnet, den eigenen Lebensweg zu gehen und seine Lebensaufgabe anzunehmen, dann wird man dafür von Universum jede Unterstützung bekommen, die man benötigt. Dies kann jedoch bedeuteten, dass man deutlich mehr Hinweise vom eigenen Körper gespiegelt bekommt als zuvor. Sowohl bei den Krankheiten als auch bei den Besetzungen handelt es sich um Geschenke, die einem das Wachstum überhaupt erst ermöglichen oder zumindest deutlich erleichtern. Dennoch kann es sein, dass man diese Geschenke nur schwer als etwas positives annehmen kann und daher das Gefühl bekommt, vom Leben bestraft zu oder ungerecht behandelt zu werden.

Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass man immer nur die Aufgaben bekommt, die man auch schaffen kann. Egal welche Art der Besetzung oder der Krankheit also in unserem Leben auf uns zukommt, sie sind immer so gewählt, dass wir den Lernerfolg durch die erlangen können. Gleichzeitig ist aber auch ein mögliches „Scheitern“ kein Grund zur Sorge, denn selbst im Falle unseres kommen wir einfach zurück zum Vater und können es anschließend noch einmal versuchen. Es gibt also keine Gefahr. Die Angst die wir verspüren und die uns den Umgang mit den Besetzungen oder Krankheiten so schwer macht, hat nichts mit der Gefahr an sich zu tun, sondern lediglich mit unseren Gedankenkonzepten vom Tod. Wir empfinden den Tod als beängstigend, weil wir ihn für endgültig halten und weil wir uns nicht vorstellen können, was uns dort erwartet. Wir glauben, dass der Tod etwas Negatives ist und daher versuchen wir krampfhaft an unserem Leben festzuhalten. Erst wenn wir erkennen, dass unser jetziges Leben nur ein Kapitel in einem Buch der Unendlichkeit ist und dass mit unserem Tod nichts vorbei ist, können wir loslassen und in den Prozess vertrauen. Und nur wenn wir dieses Vertrauen haben, können wir auch wirklich lernen.

Um also zu verhindern, dass unser Leben durch die Entscheidung lernen zu wollen zu einem immerwährenden Leidensweg auf Krankheit und Besetzung wird, müssen wir in diesem Entwicklungsprozess heimisch werden. Wie in allem gilt auch hier: Der Weg ist das Ziel!

Wenn wir nur die Erleuchtung gefunden haben wollen, den Weg dorthin aber nicht lieben und uns darüber nicht freuen können, dann werden wir keinen einzigen Schritt schaffen. Unser Leben wird uns als einziger Kampf erscheinen, in dem wir uns immer wieder behaupten müssen. Dadurch wird der Entwicklungsweg jedoch zur Arbeit und früher oder später verbrauchen wir unsere Energie so sehr, dass wir erschöpft und ausgebrannt sind. Wir landen im Burn-Out und kommen auf unserem Weg nicht mehr voran. Nur wenn wir uns in diesem Prozess zu hause fühlen, wenn wir es uns hier gemütlich machen, wenn wir mit Spaß und Begeisterung dabei sind und uns über jeden kleinen Schritt freuen können, dann können wir auch die Erfüllung in unserem Lebensweg finden.

Wie genau funktionieren Besetzungen?

Am einfachsten ist es, das Thema anhand eines Beispiels zu erklären. Nehmen wir dafür einmal ein, Ute hat in sich den Glaubenssatz verankert oder von ihren Eltern übernommen, dass Sexualität Sünde ist. Für sie ist jede Art der körperlichen Lust, der Ekstase und der Begierde etwas negatives, teuflisches, das sie vollkommen ablehnt. Ihren eigenen sexuellen Drang verneint sie und sie kann keine Form der lustvollen Sexualität ausleben. Auch wenn sie selbst glaubt, dass sie dadurch besonders Rein und edel ist, bringt sie dieser Glaube jedoch von ihrem eigenen Gottsein und damit auch von der Liebe weg, da sie sich selbst einen wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit aberkennt, einen Teil ihrer göttlichen, schöpferischen Kraft verneint und mit sich selbst in Unfrieden gerät. Sie hat sich selbst so sehr in dieser Prinzip verbohrt, dass sie keine Möglichkeit mehr hat, ihre Sexualität auszuleben und sich mit diesem Teil ihrer Selbst auszusöhnen.

Da die göttliche Kraft des Universums ihr dennoch die Möglichkeit geben will, zu lernen und mit diesem Aspekt ihrer Persönlichkeit frieden zu schließen, kann sie nun mit einem Besetzergeist in Kontakt kommen, der ihr genau diese Lernmöglichkeit gibt. Natürlich gibt es auch noch viele andere Möglichkeiten, mit der sie lernen kann, beispielsweise durch einen menschlichen Spiegelpartner, durch bestimmte Situationen in die sie gerät oder auch durch Krankheiten. Doch wenn die Chance auf einen Lernerfolg durch eine Besetzung am höchsten ist und sie sich gleichzeitig vor einer solchen Besetzung nur schwer schützen kann, dann wird sie wahrscheinlich einen Geist als Spiegel- und somit Lernpartner bekommen.

Dieser Geist hat beispielsweise das Problem, dass er seine Sexualität in früheren Leben zu exzessiv ausgelebt hat und daher in einer anderen Richtung aus dem Gleichgewicht geraten ist. In dem Moment, in dem er sich in Utes Geist einnistet, kann er je nachdem wie stark er ist und wie sehr sich Ute selbst schützen kann, die Kontrolle über ihr Bewusstsein übernehmen. Es kann sein, dass sie nun vollkommen unter der Kontrolle des Geistes steht und sich selbst nur noch als eine Art stiller Beobachter wahrnimmt. Es kann aber auch sein, dass sie zunächst gar nichts merkt und dann nur immer mal wieder in bestimmten Situationen die Kontrolle verliert, so dass sie Dinge tut, die sie selbst nie tun würde. Hinterher kann sie sich dann nicht erklären, wie es dazu kommen konnte. Ihr eigener Verstand und ihre Entscheidungsgewalt wurden ausgeschaltet und die Handlungen werden direkt von dem Besetzer übernommen. Dabei werden die Dinge, die sie zuvor verneint hat nun überdeutlich gemacht und ausgeführt, so dass sie ganz klar erkennen muss, was vor sich geht. Ihr Lebensthema mit der Sexualität wird dadurch überspitzt und so deutlich gemacht, dass es leicht verständlich wird.

Gleichzeitig nimmt auch der Geist die Gefühle und Gedanken von Ute wahr, so dass auch er zu einer Erkenntnis kommen kann. Man kann sich die Situation ein bisschen wie bei diesen Komödien vorstellen, bei denen zwei Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, aus irgendeinem Grund zusammengesteckt werden, so dass sie von nun an miteinander auskommen müssen. Im Idealfall kracht es dabei zunächst eine ganze Weile, bis beide erkennen, dass sie viel von einander lernen können und dass sie sich gegenseitig ergänzen. In den Filmen werden die beiden Streithammel dann am Ende oft unzertrennliche Freunde. Bei den Besetzungen ist es eher so, dass die Verbindung aufgelöst wird, sobald einer oder beide ihre Lektion gelernt haben. Kommt nur der Geist zu seiner Erkenntnis, so kann es sein, dass er den Körper von Ute einfach wieder verlässt, ohne dass sie etwas dafür tun muss. Wenn sie ihr Thema mit der Sexualität dabei jedoch nicht auflöst, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass sie schon kurz darauf wieder den nächsten Geist anziehen wird. Löst Ute ihr Thema auf, der Geist jedoch nicht, so kann es sein, dass er sich nicht mehr in ihr halten kann, und verschwindet um sich einen neuen Menschen zu suchen.

Ähnlich wie bei Krankheiten kann es aber auch sein, dass man sich trotz eines starken Lebensthemas in einem Bereich generell sehr stark vor Besetzungen schützt, so dass einem diese Spiegelpartner kaum geschenkt werden können. Angenommen Ute hat zwar ihr Thema mit der Sexualität nie angeschaut und hat auch nicht vor, es zu lösen, umgibt sich aber ansonsten sehr stark mit Licht und übt sich in bedingungsloser Liebe. Sie hegt viele positive Gedanken, nimmt lichtreiche Nahrung zu sich, achtet stets auf ihre Bedürfnisse und hört auf ihre innere Stimme, solange es dabei nicht um Sexualität geht. Dadurch hat sie sich selbst eine sehr lichtstarke Aura erschaffen, die sie vor Besetzungen schützt. Sie ist auf ihre Art also mit einem gut trainierten Sportler zu vergleichen, der durch seinen optimalen Muskelaufbau deutlich besser vor Verstauchungen und Zerrungen geschützt ist, als ein untrainierter Stubenhocker. Damit Ute das Thema aber trotzdem angehen kann, wird sie zunächst in eine heikle Situation kommen, die sich genau um dieses Kernthema der Sexualität dreht. Nutzt sie diese Situation um das Thema aufzulösen, so ist sie einen Schritt weiter und eine Besetzung in diesem Bereich ist nicht mehr nötig. Reagiert sie jedoch im alten Muster und fällt damit wieder in die Ablehnung ihrer Sexualität zurück, so schwächt dies für einen Moment ihre Aura und ermöglicht es dadurch, dass eine Besetzungsmacht eindringen und die Führung übernehmen kann. Dies tut der Geist jedoch nicht aus Böshaftigkeit um Ute zu schädigen, sondern um sie zu schützen und um ihr die Möglichkeit des Lernens zu offerieren, da sie andernfalls stagnieren würde. Ohne die Kontrollübernahme des Besetzers würde Ute auch weiterhin in ihre alten Muster zurückfallen und sich dadurch selbst immer weiter schwächen, bis sie schließlich in ernste Gefahr gerät. Ihre Moralvorstellungen sind wie ein Käfig, aus dem sie einfach nicht ausbrechen kann, so sehr sie es sich vielleicht auch wünscht. Durch die Besetzungen werden diese eigenen Moralvorstellungen, die eigenen Grenzen, Blockaden und Hürden jedoch außer Kraft gesetzt, so dass sie darüber hinaus handelt, ohne dass sie es kontrollieren kann. Auf diese Weise kann sie sehen, was sich hinter ihren Grenzen befindet. Sie erfährt, was passiert, wenn die Moralvorstellungen außer Kraft gesetzt werden und auf diese Weise kann sie zu völlig neuen Erkenntnissen kommen.

Fortsetzung folgt...

 

 

Spruch des Tages: The same confusion on a higher level

Höhenmeter: 60 m

Tagesetappe: 13 km

Gesamtstrecke: 10.626,27 km

Wetter: sonnig

Etappenziel: Zeltplatz auf einem Feld, kurz hinter Niksic, Montenegro

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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