Tag 1254: Spirituelle Verbindung

von Franz Bujor
11.10.2017 15:04 Uhr

12.-13.06.2017

Wir hatten gestern und heute passend zu einem aktuellen Wandlungsschritt von Shania einige magische Ereignisse, die noch einmal zeigen, wie eng wir inzwischen miteinander verwoben sind. Zunächst haben wir in einer alten Kirche aus dem 9. Jahrhundert übernachtet, die ein leichtes Maß an Berühmtheit hier in der Gegend genießt, weil man vor ein paar Dutzend Jahren alte Wickingersteine darin gefunden hat. Es sind Schmucksteine für Gräber und ähnliches, die für sich genommen nicht so sonderlich interessant wirken. Spannend daran war nur, dass sie übersät waren mit keltischen Symbolen, was ja auch irgendwie logisch ist, denn was für Symbole hätten die Kelten damals sonst verwenden sollen? Tatsächlich aber haben wir einige Symbole wiederfinden können, die auch in das Krafttattoo von Shania integriert werden sollen.

Nachrichten aus dem Nichts

Wir haben fast den ganzen Nachmittag in der Kirche verbracht, Heiko in der Sakristei und ich in einer kleinen Separaten Spielecke mit Wasserkochern. Die dicken Kirchenmauern haben hier sogar das Handy-Signal abgeschirmt, so dass wir uns nahezu in einer strahlungsfreien Umgebung befanden. So lange ich an meinem Text geschrieben habe, lag unser Handy vor mir auf dem Tisch und gab keinen Mucks von sich. Dann kam Heiko für eine kurze Picknickpause vorbei und nahm – mehr aus Zeitvertreib, denn aus einem speziellen Grund – das Handy vom Tisch. Genau in diesem Moment ploppten zwei Nachrichten von Shania herein. Wir erschraken fast ein bisschen beim Klingeln, weil wir sicher waren, dass dies hier auf keinen Fall sein konnte. Weder mein Computer noch das Handy hatten zuvor Empfang gehabt. Nun aber war unser Spartphone eindeutig mit einem stabilen w-LAN verbunden, rief ihre Nachrichten ab und gab Heiko die Gelegenheit darauf zu antworten. Ich checkte meinen Computer, aber der sagte noch immer, dass keinerlei Verbindung zur Auswahl stand. Kaum hatte Heiko die Nachricht an Shania abgesendet, trennte sich die Verbindung wieder und wurde von diesem Moment an nicht mehr angezeigt. Wir konnten nur noch erkennen, dass es kein öffentliches Netz war, sondern eines, für das man normalerweise ein Passwort brauchte. Später stellten wir dann fest, dass es nicht einmal vor der Kirche einen w-LAN-Empfang gab, da die umliegenden Häuser zu viel Abstand hatten. Es hätte diese Verbindung also nicht geben dürfen und ganz offensichtlich gab es sie auch nicht. Sie war nur für einige Sekunden entstanden, um den kurzen Austausch zwischen Shania und Heiko zu ermöglichen.

Heute bekamen wir dann durch eine kleine, achtbeinige Botschafterin eine Erklärung dazu geliefert. Seit wir in der Früh aufgewacht sind, hatten wir ununterbrochen Begegnungen mit Spinnen. Sie krabbelten auf dem Schlafsack, wanderten über meine Robe, wehten uns an langen Fäden beim Gehen entgegen und krabbelten sogar über unseren Käse beim Mittagessen. Zwischenzeitig hatte man sogar das Gefühl, winzige Zaunpfählchen erkennen zu können, mit denen sie wild in der Luft herum winkten. Also schlug Heiko schließlich die Botschaft der kleinen Krabbelwesen nach. Und wer hätte es gedacht: Sie lautete „Spirituelle Verbindung!“

Die spirituelle Botschaft der Spinne

Wenn dir eine Spinne auf außergewöhnliche Weise begegnet, macht sie dich auf eine tiefe, spirituelle Verbindung mit einem anderen Wesen aufmerksam. Zwischen ihm und dir befindet sich ein unsichtbares, energetisches Band, das man sich wie den Faden eines Spinnennetzes vorstellen kann und das es euch erlaubt, zu fühlen, zu wissen oder zu erkennen, was der andere gerade denkt, fühlt oder erlebt. Diese Verbindung kann sich auf vielfältige Weise äußern. Vielleicht seht ihr Bilder vor eurem geistigen Auge, die euch Sequenzen aus dem Leben des anderen zeigen. Vielleicht bekommt ihr plötzlich ein Gefühl, das nicht euer eigenes, sondern das des anderen ist. Es kann auch sein, dass zwischen euch im Außen Verbindungen und Kanäle bestehen, die es eigentlich nicht geben dürfte und die ihr euch logisch nicht erklären könnt. Möglicherweise übernimmt einer von euch einen Teil von Bürden oder Schmerzen des anderen, um ihm eine Aufgabe oder eine Lebensphase zu erleichtern, die er sonst vielleicht nicht oder nur schwer überstehen würde.

Das sagt dann wohl so ziemlich alles, oder? Danke an die Spinne für die einleuchtende Erklärung.

Spruch des Tages: Auch Distanz ist nur eine Illusion

Höhenmeter: 230 m

Tagesetappe: 11 km

Gesamtstrecke: 22.927,27 km

Wetter: Wolken, leichte Sonne, starker Sturm

Etappenziel: Kirche, Langthwaite, England
Franz Bujor
Franz Bujor ist Wandermönch, Web-Nomade und Autor. Nach einem Studium in Kulturwissenschaften, bei dem er unter anderem bei einem Maya-Volk in Guatemala gelebt und in einem Kinderheim in Serbien gearbeitet hat, war er zunächst als Erlebnispädagoge und Wildnismentor tätig. 2014 ließ er sein bürgerliches Leben hinter sich und reist seither zu Fuß und ohne Geld um die Welt. Neben seinem eigenen Entwicklungsweg schreibt Franz besonders gerne über geschichtliche und gesellschaftliche Themen.

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