Tag 1496 bis 1499: Monster der Technik

von Heiko Gärtner
06.05.2018 06:31 Uhr

23.11.2017

Heute war nun unser letzter Tag in Frankreich, denn morgen geht es direkt über die Grenze nach Luxemburg.

Kurz vor Weihnachten verlassen wi Frankreich

Kurz vor Weihnachten verlassen wi Frankreich

Nach der langen Zeit, die wir hier in diesem Land verbracht haben (alles in allem waren es knapp 11 Monate, also fast ein drittel unserer bisherigen Reisezeit) und für die wir sehr dankbar sind, sind wir nun auch froh, wieder einmal ein neues Land bereisen zu dürfen.

Die Schläuse ist gerade groß genug für das Schiff.

Die Schläuse ist gerade groß genug für das Schiff.

So richtug liebevoll verabschiedet sich Frankreich nicht von uns und nach den letzten Tagen fällt uns der Abschied durchaus leichter, als wir es gedacht haben. Mit Frankreich ist es immer wieder ein Phänomen. Wenn man das Land neu besucht ist man zunächst überwältigt und begeistert von der Freundlichkeit, der Leichtigkeit, der Entspannung und der Hilfsbereitschaft, die einem hier begegnet.

Ein Kormoran auf dem Dach.

Ein Kormoran auf dem Dach.

Je länger man dann bleibt, desto mehr wird klar, dass Frankreich trotz der ersten Impressionen nicht das Superland ist, in dem es keine Probleme, keine Unfreundlichkeit, keine Nervensägen und Störenfriede, keine Belastungen und Beschwerden gibt. Es ist ein Land das Reisenden und Wanderern prinzipiell zugewandt ist und in dem man verglichen mit anderen Ländern durchaus leicht und entspannt unterwegs sein kann, auch wenn man ohne Geld reist. Aber das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch hier Lärm und Hässlichkeit gibt und dass die Franzosen nicht genauso Kinder unserer Gesellschaft mit all ihren Disfunktionen sind.

Frachtschiffe und Silos

Frachtschiffe und Silos

Dies fällt einem dann mit der Zeit immer stärker auf und wird einem umso bewusster, da der unterschied zur hilfsbereiten, gastfreundlichen Seite so hoch ist. Irgendqann kommt dann das Gefühl, dass das alre schöne Frankreich irgendwie zerstört wurde und nun ur noch ein grauer Schatten übrig ist, den man gerne hinter sich lässt.

Ein weiteres Kraftwerk

Ein weiteres Kraftwerk

Doch kaum ist man über die Grenze stellt man fest, dass es die gleiche Schattenentwicklung ja auch in allen anderen Ländern stattgefunden hat und dass sich Frankreich trotz allem immer noch gut gehalten hat. Und dann dauert es keine drei Wochen und man vermisst es schon wieder. Ob es uns dieses Mal wohl genauso gehen wird?

Ein wahrlich weihnachtlich geschnücktes Haus

Ein wahrlich weihnachtlich geschnücktes Haus

Die letztn Kilometer wanderten wir wieder an der Mosel entlang und wurden dabei mit Wind und Regen geradezu aus dem Land gespühlt. Je weiter Thionville dabei hinter uns lag, desto ruhiger und entspannter wurde es, wenngleich es nie wirklich ruhig wurde, weil immer irgendwo ein Bagger, eine Schnellstrße, ein Zug oder ein Düsenjet lauerte.

Monströse Baumaschinen

Monströse Baumaschinen

Dabei wurden wir jedoch auch Zeugen von einem recht spnnenden Ereignis, das mit den monströsen, lauten aber beeindruckenden Wunderwerken der Technik erzeugt worden war. Wir kamen an einer großen Baustelle vorbei, bei der große Allradlaster mit Schlamm beladen wurden und dann zu einem kleinen künstlichen See fuhren, der als Ablageort für den Schlamm diente. Einer der Laster hatte sich dabei ein bisschen nah ans Wasser getraut und war dadurch so tief in den nassen Schlamm eingesunken, dass er nicht mehr heraus kam. Sofort eilte ihm der Bagger zur Hilfe und versuchte zunächst, seine Schaufel so in der Ladefläche des Lasters zu verhaken, dass er seinen sinkenden Kumpel hinausziehen konnte. Doch die Idee scheiterte und führte fast dazu, dass der Bagger auch noch in den Schlamm gekippt wäre.

Der Offroad-LKW ist wieder frei

Der Offroad-LKW steckt im Schlamm

Also ging der Bagger nun srrategischer vor und begann damit Balast abzubauen, indem er die Ladefläche wieder freischaufelte. Leer lag der Truck nun bei weitem nicht mehr so schwer im Schlamm und mit vereinten Kräften gelang ihnen schließlich die Rettung.

Spruch des Tages: Au Revoir, Frankreisch!

Höhenmeter 45m / 15m / 39m / 11m

Tagesetappe: 21km / 13km / 19km / 20km

Gesamtstrecke: 28.076,27km

Wetter: Kalt und Windig

Etappenziel 1: Pastorat, Östed, Dänemark

Etappenziel 2: Gemeindehaus der Kirche, Nårup, Dänemark

Etappenziel 3: Bed and Breakfast, Nörre Broby, Dänemark

Etappenziel 4: Pfarrhaus, Lyndelse, Dänemark

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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