Tag 1496 bis 1499: Monster der Technik
23.11.2017
Heute war nun unser letzter Tag in Frankreich, denn morgen geht es direkt über die Grenze nach Luxemburg.
Nach der langen Zeit, die wir hier in diesem Land verbracht haben (alles in allem waren es knapp 11 Monate, also fast ein drittel unserer bisherigen Reisezeit) und für die wir sehr dankbar sind, sind wir nun auch froh, wieder einmal ein neues Land bereisen zu dürfen.
So richtug liebevoll verabschiedet sich Frankreich nicht von uns und nach den letzten Tagen fällt uns der Abschied durchaus leichter, als wir es gedacht haben. Mit Frankreich ist es immer wieder ein Phänomen. Wenn man das Land neu besucht ist man zunächst überwältigt und begeistert von der Freundlichkeit, der Leichtigkeit, der Entspannung und der Hilfsbereitschaft, die einem hier begegnet.
Je länger man dann bleibt, desto mehr wird klar, dass Frankreich trotz der ersten Impressionen nicht das Superland ist, in dem es keine Probleme, keine Unfreundlichkeit, keine Nervensägen und Störenfriede, keine Belastungen und Beschwerden gibt. Es ist ein Land das Reisenden und Wanderern prinzipiell zugewandt ist und in dem man verglichen mit anderen Ländern durchaus leicht und entspannt unterwegs sein kann, auch wenn man ohne Geld reist. Aber das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch hier Lärm und Hässlichkeit gibt und dass die Franzosen nicht genauso Kinder unserer Gesellschaft mit all ihren Disfunktionen sind.
Dies fällt einem dann mit der Zeit immer stärker auf und wird einem umso bewusster, da der unterschied zur hilfsbereiten, gastfreundlichen Seite so hoch ist. Irgendqann kommt dann das Gefühl, dass das alre schöne Frankreich irgendwie zerstört wurde und nun ur noch ein grauer Schatten übrig ist, den man gerne hinter sich lässt.
Doch kaum ist man über die Grenze stellt man fest, dass es die gleiche Schattenentwicklung ja auch in allen anderen Ländern stattgefunden hat und dass sich Frankreich trotz allem immer noch gut gehalten hat. Und dann dauert es keine drei Wochen und man vermisst es schon wieder. Ob es uns dieses Mal wohl genauso gehen wird?
Die letztn Kilometer wanderten wir wieder an der Mosel entlang und wurden dabei mit Wind und Regen geradezu aus dem Land gespühlt. Je weiter Thionville dabei hinter uns lag, desto ruhiger und entspannter wurde es, wenngleich es nie wirklich ruhig wurde, weil immer irgendwo ein Bagger, eine Schnellstrße, ein Zug oder ein Düsenjet lauerte.
Dabei wurden wir jedoch auch Zeugen von einem recht spnnenden Ereignis, das mit den monströsen, lauten aber beeindruckenden Wunderwerken der Technik erzeugt worden war. Wir kamen an einer großen Baustelle vorbei, bei der große Allradlaster mit Schlamm beladen wurden und dann zu einem kleinen künstlichen See fuhren, der als Ablageort für den Schlamm diente. Einer der Laster hatte sich dabei ein bisschen nah ans Wasser getraut und war dadurch so tief in den nassen Schlamm eingesunken, dass er nicht mehr heraus kam. Sofort eilte ihm der Bagger zur Hilfe und versuchte zunächst, seine Schaufel so in der Ladefläche des Lasters zu verhaken, dass er seinen sinkenden Kumpel hinausziehen konnte. Doch die Idee scheiterte und führte fast dazu, dass der Bagger auch noch in den Schlamm gekippt wäre.
Also ging der Bagger nun srrategischer vor und begann damit Balast abzubauen, indem er die Ladefläche wieder freischaufelte. Leer lag der Truck nun bei weitem nicht mehr so schwer im Schlamm und mit vereinten Kräften gelang ihnen schließlich die Rettung.
Spruch des Tages: Au Revoir, Frankreisch!
Höhenmeter 45m / 15m / 39m / 11m
Tagesetappe: 21km / 13km / 19km / 20km
Gesamtstrecke: 28.076,27km
Wetter: Kalt und Windig
Etappenziel 1: Pastorat, Östed, Dänemark
Etappenziel 2: Gemeindehaus der Kirche, Nårup, Dänemark
Etappenziel 3: Bed and Breakfast, Nörre Broby, Dänemark
Etappenziel 4: Pfarrhaus, Lyndelse, Dänemark