Tag 501: Wie kann man Tinnitus auflösen – Teil 5

von Franz Bujor
23.05.2015 00:20 Uhr

Fortsetzung von Tag 500:

Wir waren in einem schönen Kirchenraum untergebracht und die Raumtemperatur war so wollig das man sich gut auf solch ein großes Ritual vorbereiten konnte. Tobias setzte sich hinter mich und hielt meine Ohren. Wir atmeten zum Herzen hin und begannen mit dem Ritual. Tobias und ich luden die verschiedenen Helfer ein, die wir dieses Mal bei dem Heilungsritual dabei haben wollten. Es waren Bob der Baumeister, (Ich weiß, er ist etwas unorthodox als Geisthelfer, aber er ist eben für die technischen Sachen zuständig) Jeshua, also Jesus, Maria Magdalena, Paulina, Franz von Assisi, alle meine Krafttiere, das Reh, den Wolf, das Rotwild und den Kojoten. So durfte jeder Mal ran und wir lösten einen Konflikt nach dem nächsten. Wir lösten Verklebungen an der Schulter, Haken, die in meiner Brust steckten und vieles mehr. Nach über drei Stunden war es soweit, die letzten Memory-Effects und Gottkonflikte waren gelöst. Schon beim Beginn spürte ich das es ein kraftvolles Ritual werden würde, der Raum wurde warm und Tobias Hände glühten. Meine Ohren wurden heiß und ich wusste, heute ist der Tag, an dem wir einen Meilenstein in meiner Gesundheit legen. Zu bedenken ist, das ein Revierkonflikt in der Heilungsphase normalerweise Herzprobleme verursacht und ein Hörkonflikt also Tinnitus zu einem kleinen Gehörsturz führt, der sich innerhalb von 2 Tagen wieder reguliert, so dass das Gehör vollständig geheilt ist, wenn man die Erstauslöser erwischt hat und die Memory-Effects gelöscht hat. Nach diesem Ritual schlief ich wie ein Bär. Es war 8:40 und an sich wären wir um 8:30 zum Frühstück beim Pfarrer eingeladen gewesen. Wie ein geölter Blitz, also ganz gemächlich, erhob ich mich aus meinem Schlafsack und Tobias ging noch entspannt zur Morgentoilette. Zu oft hatten uns die Kroaten warten lassen, so dass auch wir kein schlechtes Gewissen mehr hatten, wenn wir nicht ganz pünktlich waren. Als wir ankamen war natürlich der Pfarrer nicht da. Er hatte sich noch mit einer Frau festgequatscht. Nach einigen Monaten schob ich mir das erste mal wieder Papier in die Ohren, sodas ich ausgeglichen hörte. Mein Vater-Ohr, also das rechte war dumpfer als das Mutter-Ohr. (Dies gilt nur bei Rechtshändern, bei Linkshändern ist das linke Ohr das Vater-Ohr.) Da ich zwei Tage zuvor einen Lösungsprozess zu meinem Vater gemacht hatte und hier schon alte, negative Verbindungen gelöst hatte, war mein Vater-Ohr mehr beansprucht als mein Mutter-Ohr. Da es stets sehr anstrengend ist, ungleich zu hören, war ich sehr froh als wir bald auf die Piste des Lebens konnten und wieder mit unseren Wanderschuhen den Asphalt der Straße spürten. Wir schlenderten über Bahnbrücken, am Fluss entlang und kreuzten nach einigen Kilometern der unbefahrenen Landstraße eine Hauptstraße an der Tobias bei einem Fruchtmann nach etwas zu essen fragte. Als wir die Bananen verschlungen hatten und an einer Tankstelle vorbeikamen, sah ich mit erschrockenen Augen ein Reh mit einer langen dünnen Plastikplane um den Hals geschlungen. Das Ende hatte sich um den Laternenpfahl gewickelt.

„Tobias schau, da braucht ein Reh unsere Hilfe, schnapp dir kurz die kleine Kamera, dann kannst du filmen, wie ich es losschneide.“

Ich holte das Victorinox aus dem Rucksack und klappte das Messer aus dem Multitool. Tobias stand in einem gewissen Abstand und hielt die Kamera im Anschlag. Als ich mich zu unserem behaarten Freund runterbückte, zappelte er mit den Vorderfüßen und versuchte sich empor zu drücken. Mit einem angsterfüllten Schrei kam er auf die Vorderfüße und knickte sofort wieder zur Seite ein. „Ich bin dein Freund. Du brauchst keine Angst haben. Ich werde dich los schneiden.“ Er schaute mich mit seinen tiefen braunen Augen an und ich spürte das er nun wusste das ich ihm helfen wollte. Ich streichelte seine Hufe und Vorderbeine und schaute ihm in seine schmerzerfüllten Augen. „Halt still, dann habe ich dich gleich befreit.“ Ich löste meine Haltung und durchtrennte die Plastikplane die sich wie ein Plastikseil um seinen Kopf gewickelt hatte. Über drei Stunden musste er an dem Seil mit seinem Träger gezehrt haben. Sein Rücken hatte eine klaffende Wunde am Rückenmark weil er sich mit aller Kraft entreißen wollte. Als ich das Plastikseil durchtrennt hatte, öffnete ich die Schlaufe um seinen Kopf und zog ihm das Plastik über den selbigen. Er drehte den Kopf zu mir und stöhnte sanft. Sein Körper schüttelte sich und man spürte er wolle nun aufstehen. Ich legte meine Hand auf seinen Bauch und schickte ihm so viel Energie wie es mir möglich war. Als er begann seine Vorderläufe zu bewegen, griff ich beherzt unter seinen Bauch und hob ihn auf. So gerne er auch stehen wollte, seine Hinterbeine wollten einfach seinem Nervenimpulsen nicht mehr folgen. Ständig brachen sie zusammen. Er schrie als würde er sagen: „Es muss doch.“ Als er im Bauchbereich vor Überanstrengung zu zittern begann, legte ich ihn auf die Seite und holte meine Trinkflasche. Tobias ging währenddessen in die Tankstelle um Hilfe zu holen. Vielleicht konnte dem haarigen Freund ja doch noch jemand helfen. Ich goss ihm etwas Wasser in einen improvisierten Trinkbecher.

„Trink ein wenig, das du wieder zu Kräften kommst!“ munterte ich ihn auf.

Doch nichts. Er schaute mich an mit einem stählernen Blick. Abermals versuchte er mit den Vorderbeinen aufzustehen. Ich legte wiederum meine Hand auf seinen Bauch und beruhigte ihn: „Lass dir Zeit! Du hast zu trinken und ich hole dir einen Apfel.“

Ich ging zu meinem Wagen und kehrte mit einem Apfel zurück, von dem ich ein Stück abschnitt und ihm hinhielt. Doch auch diesen lehnte er ab.

Plötzlich wandte sich mein braunhaariger Freund auf die andere Seite. Sein Hals war nun hinter seinem Oberkörper und der Kopf blickte nach hinten. Ich holte mir meine Sitzmatte vom Wagen und kniete mich hinter ihn.

‚Heiko, wie willst du jemanden heilen, wenn du nicht mal ein Reh von einem Plastikseil befreien kannst?’ durchfuhr es mich.

Ich senkte mein Haupt, bat um die göttliche Hilfe und verband mich so gut es mir möglich war mit der Kraft der Erde und des Universums: ‚Ich bin dein Kanal gib dem Reh das was es benötigt um heil zu werden. Wenn es der Liebe dient will ich dein Kanal der Energie sein.’

Ich legte meine Hand auf sein Herz. Sein Kopf senkte sich zu mir und seine Augen schauten mich nun glasklar an. Ich erwiderte den Blick und fokussierte nur noch sein einzelnes Auge, das ich in seiner Kopfposition sehen konnte. In meinen Händen spürte ich ein Vibrieren aufkommen.

Ich weiß nicht was mich durchkam aber es kam aus mir und durch mich. Ich bin mir nicht sicher was es war und in welcher Intensität es war. Doch es war von mir. Es war nicht von der Energie Gottes, es war von mir. Sein Körper begann zu vibrieren, sein Bauch zitterte. Meine Hand vibrierte ebenfalls. Sein Röcheln wurde immer schneller. Seine Zunge war voller Speichel und so hellrosa das man erkennen konnte, dass er zu wenig Sauerstoff im Organismus hatte. Nun schüttelte es ihn. Ich konnte nun kaum mehr meine Hand auf seinem Körper halten. Sein Auge war zutiefst auf mich gerichtet. Ich sah in seine Seele und er in meine. Du bist ich und ich bin du. Ständig pulsierte dieser Satz durch meinen Kopf. Ich bin du und du bist ich. Wir sind eins. Andauernd hämmerte mir der Gedanke durch den Kopf wie können wir nur solche Zerstörer sein. Ein unachtsam weggeworfener Plastikfetzen verursacht so ein Leid. Wie können uns die tierischen Geschöpfe bedingungslos lieben wenn wir solche Zerstörer sind und ihnen nur Leid bringen? Abermals begann er zu speicheln und ich wischte mit meiner zweiten Hand seinen Speichel auf die Seite. Ich weiß, dass es einen Sinn macht, das wir Zerstörer sind und töten aber muss das wirklich sein. In dem Augenblick als ich diese Worte in mir dachte, schloss er sein Auge kurz. Ohne nachdenken zu können weil sein Vibrieren so stark war, hielt ich meine Hand noch stärker auf ihn.

„Du sollst wissen, dass du nicht alleine bist!“ murmelte es in mir.

Langsam aber sicher wusste ich, dass es keine Chance mehr auf Heilung gab. Er lag in meinen Händen und würde sterben. Mit jedem Atemzug den er röchelte schossen mir mehr Tränen übers Gesicht. Du musst kein harter Mann sein. Du hast Gefühle und das ist richtig. In mir pochte mein Herz im Gleichklang zum überhasteten Herzen meines Rehes das den Todeskampf ausfocht. Vor zwei Tagen hatte ich schon einmal so einen Herzschlag verspürt. Ich war tief in der Meditation versunken und kurz vor dem einschlafen als plötzlich mein Vater-Ohr zu pfeifen begann. Mein Herz raste und ich konnte nicht glauben was ich in der Meditation hörte: Dein Vater segnet dich nun und du darfst deinen Lebensweg gehen wie er dir vorbestimmt ist. Mit diesem Wissen in meinem Kopf überschlug sich mein Herz förmlich. Warum? Warum finden wir dieses Reh, können es befreien, und dann stirbt es in unseren Armen? Was soll ich oder wir, daraus lernen? Da war es. Seine Augen wurden fahl grau und sein Atem neigte sich.

Gerade in diesem Moment kam Tobias von der Tankstelle zurück.

„War der Tankwart schon da?“ fragte er.

„Nein war er noch nicht“, offerierte ich ihm.

„Er versucht jemanden zu erreichen, der dem Reh helfen kann. Aber er wird sicher dauern, bis er etwas erreicht. Wie geht es ihm denn?“

„Ich glaube er stirbt“, meinte ich.

Es wurde kalt. Der Wind kam auf und ein kalter Schauer durchfuhr meine Hand. Sein Auge war Tod. Ich sah, dass seine Seele nicht mehr in die meinige schaute und ich nicht mehr in seine blicken konnte. Ich war starr vor Mitgefühl.

„Lebt er noch,“ fragte Tobias matt.

„Ich glaube nein.“ antwortete ich und griff an seine Halsschlagader um den Puls zu ertasten.

PIEEEEEEEEEP.

Wie das Piepen der Nulllinie war auch sein Herz zum Stillstand gekommen. Ich griff nach einem Ast brach in ab und steckte ihn in seinen Mund.

„Hier hast du deinen letzten Bissen zu ehr. Ich verspreche dir mein Freund das ich dein Volk hüten werde“, sagte ich ihm im Stillen.

Tobias schaute mich an und merkte wie ich schluchzte. Er war stumm. Kein Wort. Es war ruhig. Ich stand auf holte den angeschnittenen Apfel und legte ihn neben das Reh so das er auf der anderen Seite gleich etwas zu essen hatte.

„Das ist mein Geschenk an dich. Danke für die Erfahrung!“ sprach ich in Gedanken zur Seele des Rehs.

Die Rotze schoss mir aus der Nase und ich konnte nur mit meinen nackten Unterarmen den Nasensaft bändigen.

„Wollen wir gehen?“ fragte ich in die Stille, in die sich nun wieder der nervenaufreibende Straßenlärm drängte, den ich zuvor ausgeblendet hatte.

Tobi erwiderte: „Ich sage nur kurz dem Tankwart bescheid, dass das Reh gestorben ist und es der Förster abholen kann.“

Ohne ein Wort zu äußern gingen wir weiter in Richtung unseres Zieles. Ich schluchzte das es kein Morgen mehr gab. Was war los? Warum bist du so aufgewühlt? Früher hättest du das Fleisch als Geschenk angesehen, wenn du in der Wildnis gewesen bist. Es war anders, ganz anders. Dieses Mal war es kein Tod der einen anderen ernährte. Dieses Mal war es etwas anderes. Ich schluchzte wie beim verlorenen Judokampf wo ich das erste Mal gespürt hatte, dass ich nicht immer gewinnen kann nur um zu imponieren. Ich wollte dem Geschöpf so gerne helfen und nun versagte ich schon wieder. Erst konnten wir die Katze retten die man in den Straßengraben geworfen hat und wenige Tage später starb sie trotzdem. Ob sie natürlich starb oder ob kein Platz im Tierheim war wissen wir nicht. Mit jedem Schritt wurde alles schwammiger. Welche Gefühle hattest du? Was konntest du spüren? Immer tiefer glitt ich in meinen Geist. Als ich in seine Augen blickte und seine Seele sah spürte ich, dass er ich war und ich er. Ich fühlte ihn als Geschenk. Ist das nicht pervers. Mein Mentalich brachte mich um den Verstand. Was war hier vorgefallen? Warum weinte ich wie ein Schlosshund? Warum kam um Himmels Willen das Erlebnis mit dem Reh und der Katze stets nach Heilritualen bei denen es um Revierkonflikte ging?

Wie ein Schauder überkam es meinen Körper.

Er hat mir seinen Tod geschenkt!

Zunächst hat er mir gezeigt, dass nur der geheilt werden kann, der geheilt werden will. Ich konnte ihm so viel Energie schicken wie ich wollte, er wollte in meinen Händen sterben. Aber warum? Zum einen sollte ich lernen das es im Leben nicht um gewinnen geht. Ich sollte verstehen das man nicht heilt um Anerkennung zu erhalten, so das einen andere Menschen achten und wertschätzen, man heilt ohne das man etwas dafür erwartet. Also aus freien Stücken. So wollte ich den kleinen Knilch befreien und er sollte dann lustig und drollig davon galoppieren. Das war meine Wunschvorstellung. Was für eine tolle Sequenz. Wir haben ein Reh gerettet. Das ist doch eine Geschichte wert. Doch es kam ganz anders. Wir befreiten das Reh und es starb in meinen Armen. Ich war nicht der Retter, sondern der Sterbebegleiter.

PAM!

Da war es.

So wie meine Mutter Hans retten wollte vor der Psychiatrie habe auch ich den Retterkomplex in mir. Ich bin wie meine Mutter ein Mensch der sich um andere sorgt und kümmert. Doch wenn ich in der Absicht helfe, das ich mich um jemanden sorge oder kümmere, was mache ich dann? Wer Kummer denkt, zieht noch mehr zum Kümmern und Sorgen an. Das heißt im Klartext: wer nicht anerkennt, dass jeder seinen Leidenskörper selber erschafft und wir rein gar nichts dagegen tun können, kann kein Heiler werden, sondern vergrößert das Leid. Denn wer mitleidet, leidet und wer leidet vergrößert das Leid. Wer aber empathisch ist, also versteht warum der Leidenskörper da sein muss und das dieser ein Liebesbote ist, kann die richtigen Fragen und Hilfestellungen geben das man in Heilritualen und Loslösungsprozessen auch heilen kann.

PAM!

Fortsetzung folgt...

 

Spruch des Tages: Wer liebt der leidet nicht.

 

Höhenmeter: 320

Tagesetappe: 29 km

Gesamtstrecke: 9053,77 km

Wetter: sonnig und warm

Etappenziel: Altes Vereinshaus, Suhača, Bosnien und Herzegowina (Postleitzahlen gibt es hier nicht mehr...)

 

Fortsetzung von Tag 499:

Als es nach der Realschule um die Berufswahl ging wurde es nicht besser. Ich zerbrach mir solange den Kopf darüber was für uns drei richtig sein könnte, das ich das Berufsbuch vom Arbeitsamt fast aufgefressen hätte. Es standen 375 mögliche Berufe darin. Die, die in Frage kamen strich ich mit einem grünen Textmarker an. Also die, die mir gefallen. Leider blieb der Deckel auf dem Stift und ich konnte ihn kein einziges Mal zücken. Die gelbe Farbe also Sachen die ein guter Kompromiss wären konnte ich immerhin 8 Mal verwenden. Und der Rest des Buches wurde mit der roten Farbe für „geht auf gar keinen Fall“ geschmückt. Als es zur Entscheidung ging und ich bei den Vorstellungsgesprächen merkte: „Oh, mein Gott in den Berufen verrecke ich ja“, setzte mein Verstand aus und meine Gehirnrinde entzündete sich. Mein Verstand sollte also bei der Konfliktlösungsphase ausgeschaltet sein, so dass ich mich einfach entscheiden konnte. Ich ging dann in das Versicherungsbüro meines Vaters und lernte Versicherungskaufmann. Ich spürte zwar, das ich einen anderen Auftrag hatte, aber 99,99999999% der Bevölkerung sagte zu mir indirekt man müsse nun mal so leben. Also glaubte ich ihnen und wollte meinen Vater stolz machen. Schlussendlich war es ja sein Büro und wo kann ein Junge seinen Vater mehr mit Stolz erfüllen, als wenn er in seinem Bereich gut ist? Ich war gut, sogar sehr gut. Ich war der beste Zuhörer den die Kunden sich vorstellen konnten. Ich hörte heraus welche Krankheiten sie hatten und wie sie sie lösen konnten. Ich sah die Kinderkonflikte und das ein Lächeln mehr heilt als alles andere. Ich war ein Heiler im Mantel eines Versicherungsangestellten. Für diese Scheinberufung verkaufte ich ganz gut. Also jedoch die Wehrzeit näher rückte kam ein erstes Konfliktthema, das den Hörkonflikt in sich trug.

Thomas mein Sozietätspartner meinte: Heiko, geh doch zur Bundeswehr, dann bist du in neuen Monaten wieder da und hast nicht so eine lange Ausfallzeit. Er wollte mir mit Nichten etwas Böses, aber wenn ich schon gegen meinen Willen etwas tun sollte, dann doch bitte einen Sozialdienst und nicht einen Wehrdienst, bei dem ich dafür ausgebildet werde zu töten. Diese Worte klangen damals in meinen Ohren. Ich konnte es nicht glauben das ich wegen drei Monaten hin oder her lieber zum Bund gehen sollte als meiner sozialen Ader zu folgen. Klar konnten Thomas und mein Vater nicht über mich nicht bestimmen, aber ich war so darauf programmiert zu gefallen, das ich mich in eine Nische gedrängt fühlte. Ich sprang auf, schlug auf den Tisch und schrie: „Ich muss mich erst mal abkühlen!“ Dann ging ich in die Stadt. Klar wollten mir mein Vater und Thomas nichts böses aber ich konnte einfach nicht ehrlich offerieren: „Passt auf ihr zwei, auch wenn es euch nicht schmeckt ich geh lieber zum Wehrersatzdienst, da ich keinen Krieg unterstützen will.“ Wenn man gegen etwas ist, dann nährt man es, denn man gibt ihm Kraft und Aufmerksamkeit. Egal ob diese Aufmerksamkeit positiv oder negativ ist, sie ist eine Energie, die man seinem Gegner zur Verfügung stellt. Das heißt im Klartext: wenn ich gegen Atomkraft bin, nähre ich diese mit meinen Gedanken. Wenn ich gegen Krankheit bin, nähre ich sie mit meinen Gedanken. Also wenn ich gegen Krieg bin, nähre ich auch diesen mit meinen Gedanken. Da bin ich doch um Himmels willen Kein Soldat, der ein Land verteidigen und vor einem Krieg schützen soll und diesen Bereits durch seine bloße Existenz wahrscheinlicher werden lässt. Stattdessen bin ich doch lieber für etwas und setze mich für Kinder oder Erwachsene ein, die heilen wollen. Dieses Herz schlug in mir aber ich konnte es nicht offerieren. Nach zwei Stunden hatte ich einen Kundentermin und das erste Mal brach der Dauertinnitus aus. So eröffnete sich in mir ein Chaos. Oh mein Gott, kann ich jemals wieder schlafen. So kann doch kein Mensch weiterleben. Zu dieser Zeit wusste ich nicht, dass es sogenannte Memoire-Effekts gab. Also Nebeneffekte die beim Tinnitusbeginn mit anwesend waren und jedes mal einen Tinnitus auslösen wenn sie gehört, gesehen oder gerochen werden. Die erste Schiene war, dass ich jedes Mal davon lief, wenn ich spürte, dass ich nicht zu mir stehen, also nicht offen äußern konnte, was ich wollte. In mir hatte sich das Programm eingebrannt, dass ich weglaufen muss, wenn ich den Tinnitus vermeiden will. Also nicht um die Welt, Gott bewahre, aber ich muss aus der unangenehmen Zone heraus. Da es damals laut war bei der Geschäftsbesprechung, ist eine hohe Lautstärke in Räumen bei diesem Spiel zu einem wesentlichen Auslöser geworden. Da es Frühling war und ich beim Rausgehen zu meinem Auto eine Rosskastanie in voller Blüte stehen sah sowie frisch treibende Birken und andere Frühlingsboten, verband ich auch diese Wahrnehmungen mit dem Erlebnis. Ich setze mir unbewusst einen Triggespunkt, der die Frühlingsboten als Auslöser nahm um mir zu zeigen, dass ich die Nase von etwas voll habe. Denn genau in dem Moment, in dem ich damals die Frühlingsboten gesehen habe, habe ich den Tinnitus empfunden und so wurden diese beiden Wahrnehmungen miteinander vernetzt. Immer, wenn ich in den Folgejahren blühende Frühlingsbäume sah oder roch und gleichzeitig ein oder mehrere Themen in mir waren, die mich belasteten, die ich aber nicht anschauen wollte, dann bekam ich eine laufende, verstopfte Nase. Ähnliche Erfahrungen hat fast jeder Mensch einmal gemacht und den Effekt der dabei entsteht, wird bei uns allgemein Allergie genannt und dann als gegeben hingenommen. Doch es war nur eine der Schienen, die sich damals in mein Unterbewusstsein brannten und die seither latent in mir arbeiteten, ohne dass ich es miteinander in Verbindung gebracht hätte.

Ich wollte also, das mir kein anderer Hirsch vorschreibt, was ich in meinem Revier zu tun habe. Ähnlich erging es mir, als ich mich einige Jahre später dafür entschied, eine Rangerausbildung zu machen. Da ich ewig nicht aussprechen konnte, dass ich die Agentur verlassen wollte, musste mich der Tinnitus wieder aufsuchen, da ich ja schon wieder nicht mein Revier verteidigen konnte. Als ich mich dann für die Gründung meiner Wildnisschule entscheiden wollte war, es das gleiche. Ich konnte mein Revier nicht abstecken. Und ähnlich erging es mir auch vor der Weltreise, also vor dem Wunsch ein Nomade, ein Einheimischer in der Natur zu werden, der im Einklang mit der Natur lebt und nicht mehr im Zerstörersein verharren will. Faktisch kann man sagen, ich habe mich damals schon für das Gottsein entscheiden auch wenn ich es noch nicht mal erahnen konnte. Ich wollte wieder ich sein. Was auch immer Ich-Sein bedeutete. Schließlich entschloss ich mich dennoch, die Agentur von meinem Vater zu verlassen. In mir herrschte jedoch noch immer die Angst, dass meinen Eltern etwas passieren könnte und ich ihre Liebe nicht mehr erhalten würde, wenn ich nicht das machte, was meine Eltern von mir wollten. Und wie stets, wenn man seinen Fokus auf die Angst legt, wurde sie mir auch in diesem Fall vom Universum bestätigt. Eines der Koronargefäße meines Vaters setzte sich zu 90% zu und er stand kurz vor dem Herzinfarkt. In meinen Augen hatte ich ihm das Herz gebrochen und dies war nun der Beweis. Ich konnte und wollte mich nicht als Liebesbote ansehen. Ich war der Satan, das Scheusal das seinen Vater ins Krankenhaus fesselte. Als ich ihn besuchte, bevor ich nach Island auf eine Expedition aufbrach, sah ich ihm im Bett liegen. Ob er etwas erwähnt hatte, das auch er glaubte das er wegen den Sorgen um mich hier liege, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass es in mir pulsierte.

Ich bin SCHULD, das mein Vater einen Herzinfarkt hatte.

Ich konnte zu dieser Zeit nicht erkennen, das ich ihm ein guter Liebesbote war. Ich zeigte ihm auf eine besondere Art und Weise, dass man auch seine Träume leben darf, denn nichts ist unmöglich. Mein Vater hatte ja wegen einer Knocheneiterung ein 7 Zentimeter zu kurzes Bein und nur zu oft hörte er von seinem Vater: „Karl tue dies nicht oder das nicht! Skifahren ist zu gefährlich und mit deinem Bein kann man sowas einfach nicht machen!“ Aber die Welt ist grenzenlos und wenn wir anerkennen würden das der Energiekörper keine Grenzen hat, sondern nur der physische Körper der aus Fleisch und Blut besteht, könnten wir all das heilen, was zur Liebesausdehnung dient und all das erschaffen was der Liebe hold ist. Ich war kein Satan der seinen Vater verletzen wollte, nur ein Junge der sein Sein leben wollte. Träume dein Leben und du lebst deinen Traum. Denn das was du träumen kannst, siehst du vor deinen inneren Augen und somit existiert es schon auf einer anderen Bewusstseinseben. Dadurch setzt du den Grundstein, dass es bald in dein Leben kommen kann. Doch in dieser Phase dachte ich, ich bin Schuld an dem Schmerz den mein Vater gerade spürt. Es war mir nicht möglich zu erkennen, das die Sorgen waren, die er sich über seinen Sohn machte, weil er nicht im Urvertrauen sein konnte, die ihn ans Bett fesselten. Er konnte genauso wie ich nicht anerkennen, dass alles zur rechten Zeit kommt, wenn wir im Glauben sind. So wurden wir nicht großgezogen und mein Vater gab mir im besten Wissen und Gewissen das weiter, was er in seiner Kindheit von seinem Vater und seiner Mutter weitergegeben bekommen hat. So ist in den meisten Familien schon lange der Bezug zum wahren Urvertrauen gestört so das wir in Leichtigkeit und Freude leben könnten. Ständig haben wir das Gefühl, das wir keine Fehler machen dürfen, das wir nicht perfekt sind und das man nur Geld hat wenn man hart arbeitet und es stets ums Überleben geht. Als ich dann auf Island ankam und vom Flugzeug ausstieg, schmerzte mir mein Herz ohne Ende. Ich wusste nicht was mit mir geschehen war. Sollte ich gar einen Herzinfarkt bekommen? Was war geschehen? Ich wusste es nicht. Ich krümmte mich vor Schmerzen, drängte sie dann beiseite und bereiste die Insel. Tag ein Tag aus hatte ich Angst das ich an einem Herzinfarkt sterben könnte. Natürlich sagte ich meiner Mutter nichts. Ich wollte sie ja nicht beunruhigen. Erst als mir nach einem Monat klar wurde, warum ich diese Herzschmerzen hatte, lösten sie sich auf. Abermals ging es um einen Revierkonflikt. Ich hatte wie es die Medizin nennt einen unerkanntes Herzproblem. Als ich nun vor wenigen Tagen in Erfahrung brachte, das ein reiner Revierkonflikt in der Heilungsphase mit Herzproblemen oder im schlimmsten Fall mit einem Herzinfarkt endete, wusste ich, das mein Vater und ich damals den Revierkonflikt der sich über Jahre angebahnt hatte, an diesem Tag ausfochten.

Doch einen Gewinner gab es nicht. Warum? Weil wir nicht offen über unsere Gefühle sprechen konnten. Seine Angst, dass ich ohne guten Job und Geld nicht überleben konnte, war ja in seinen Augen berechtigt und hätte mich alleine auch nicht im Geringsten verletzt. Da wir aber nicht die passenden Worte finden konnten, gerieten wir wie zwei Platzhirsche aneinander und verhakten uns mit dem Geweih. An dieser Stelle solltet ihr euch merken, dass ein tiefer Revierkonflikt zu einem Herzinfarkt oder Herzproblemen führen kann wenn man ihn auflöst. Dies wird im späteren Bereich der Geschichte noch wichtig. Als ich nun vor meinem Laptop saß und meine Spuren der Tinnituswelt zurückverfolgte, erkannte ich ein Labyrinth von Revier- und Hörkonflikten. Da ich nicht wusste welche ich schon gelöst hatte und welche noch aktiv waren, notierte ich die vierzehn Konflikte auf und ließ mich von Tobias über den Muskelreflektionstest austesten, um mein höheres Selbst, also den höheren Geist zu befragen. 5 Konflikte waren schon gelöst und 9 Konflikte waren noch am laufen. Nach fast 6 Stunden Recherchearbeit und Spurenverfolgung machten wir uns nach dem Abendessen ans Werk.

 

Fortsetzung folgt...

 

Spruch des Tages: Die meisten Menschen spielen das Spiel des Lebens, ohne die Regeln zu kennen.

 

Höhenmeter: 320

Tagesetappe: 29 km

Gesamtstrecke: 9053,77 km

Wetter: sonnig und warm

Etappenziel: Gostionica Mlin na Adi, 79220 Novi grad, Bosnien und Herzegowina

Fortsetzung von Tag 498:

Also wurde ich für meine schlechten Leistungen bestraft. Mir wurden die Seiten rausgerissen und ich bekam die eine oder andere Ohrfeige. Noch mal um dies hier klar zu stellen. Es war das beste was mir jemals hat passieren können, den ansonsten hätte ich niemals zu meinem Gottsein finden können. Die Sanktionen meiner Mutter waren genau so ein Liebesspiegel wie ich sie gespiegelt habe. Natürlich war auch ich noch nicht bereit zu lernen das ich die Essenz des hohen Geistes in mir habe und ging genau so in Resonanz, wie sie mit mir. Ich erlebte einen Zuneigungskonflikt. So wie ich bin, bin ich nicht richtig. Das dachte es in mir. Wenn ich doch nicht so viele Rechtschreibfehler hätte, dann würde mich meine Mutter ganz lieben. Sie liebte mich ganz und so wie ich war aber ich konnte es nicht erkennen, weil ich nicht in meinem Gottsein, sondern im verletzten Kindersein lebte. Ich konnte nicht spüren, das sie nur aus ihrem inneren Prozess so handelte und wir beide nur Liebesboten für den anderen waren. Wir sahen uns an und dachten weil wir es nicht besser wussten, „Das kann doch nicht sein.“ So bringen wir die Kinder nur zu schnell in solche Konflikte. Es reicht aus, wenn ihr sagt: Iss schneller. Das Kind weiß nicht was schneller ist und die Aufforderung ist auch vollkommen interpretativ. Also merkt das Kind nur, ich bin nicht richtig und weil ich so langsam esse liebt mich meine Mutter nicht und ist sauer auf mich, also muss ich so sein wie mich meine Mutter haben will, damit ich geliebt werde. Das macht kein Kind weil es Spaß daran empfindet sich zu verbiegen, aber es weiß, wenn ich mich nicht verbiegen, könnte meine Existenz bedroht sein, denn wenn meine Mutter mich verlässt, kann ich nicht weiter existieren. Ergo muss das Kind in dem Konflikt eine andere Identität, also eine Scheinidentität annehmen, die der Mutter gefällt. So weiß das Kind, ich brauche Liebe und Nahrung damit ich nicht sterbe und wenn ich nicht richtig bin, verlässt mich meine Mutter vielleicht oder sie dreht den Liebeshahn zu, beides würde ich nicht überleben.

Folglich muss das Kind den Konflikt auf eine andere Art lösen. Durch diesen Konflikt waren die Grundmechanismen erschaffen, die irgendwann zu einem Hörkonflikt führten, also dazu, dass ich etwas nicht hören will und ich mich trotzdem an die Vorschrift hielt, einen Tinnitus auf dem rechten Ohr verursachte. Einen ähnlichen Konflikt hatte ich mit meinem Vater. Da sein Vater verfrüht gestorben war hatte mein Vater den Satz in sich, du darfst keine Gefühle zeigen. Du musst stark sein für deine Mutter, so das sie sich weiter um dich sorgen kann. Ich weiß es ist vollkommen abstrakt, aber Kinder denken nicht wie Erwachsene. Mein Vater wusste wenn meine Mutter auch noch gehen würde, hätte er nun niemanden mehr der ihn mit Liebe oder Nahrung versorgen könnte. Ergo war er im Existenzkonflikt. Da seine Mutter über die maßen Unglücklich und traurig war, beschloss mein Vater, das er nun für die Mutter stark sein müsse, so das sie wieder ins Leben zurück finden konnte, so das er weiter mit der Liebe und der Nahrung rechnen kann. Auch nachdem die Situation durch das Ende seiner Kindheit gelöst war, blieb das Programm „ich darf meine Gefühle nicht zeigen“ in meinem Vater verankert. Mit 9 Jahren ging ich auf ein Judoturnier und ich war in dieser Sportart eindeutig besser als in der Rechtschreibung. Mein Ehrgeiz war gepackt und ich bemerkte, das mich meine Eltern für meine Leistungen bewunderten. Und ja, ich wollte um keinen Preis diese positive Reaktion auf meine Leistung verlieren. Das mag im Nachhinein als erwachsenes Wesen vielleicht etwas komisch klingen, aber ja, ich wollte das mich meine Eltern wegen der Leistung lieben. Durch den Konflikt mit meiner Mutter wusste ich, dass wenn ich Leistung bringe sie mich loben und mehr lieben würde. Und ja im Judo war dieser Zustand für mich ein leichter. Ich kam von der Oberpfalzmeisterschaft wo ich erster wurde zur nordbayersichen Meisterschaft. Plötzlich gab es Gegner im Leichtgewicht die ich nicht mehr besiegen konnte. Ich wurde Dritter. Doch das war nicht das Problem. Als ich gegen meinen Gegner kämpfte und spürte das ich wahrscheinlich in die Trostrunde rutschen könnte, wenn ich verlieren würde, überanstrengte ich mich so dermaßen das ich kaum mehr atmen konnte. Als ich als Verlierer die Matte verließ begann ich voller Wut zu weinen, weil ich nun nicht mehr imponieren, also der Richtige für meine Eltern sein konnte. Ich war trotzig und warf mich in die Ecke. Ich schluchzte und heulte was das Zeug hielt. Ich will nicht mehr Leben, schrie ich. Es war ein Aufruf meiner Seele der Angst. In mir war der Gedanke, wenn ich nicht der Beste bin, bekomme ich nicht mehr die Liebe die ich benötige. Ja ich weiß, das klingt skurril, aber Kinderseelen sind eben feinfühliger als die von uns abgestumpften Erwachsenen.

Sie wissen, das sie in absoluter Abhängigkeit zu den Eltern leben. Wenn diese sie nicht mehr versorgen ist nun mal der daraus folgende Schluss, das sie versterben müssen. Als mein Vater mich da weinen sah, erinnerte er sich an sein Männerdogma. Ein Mann muss stark sein. Er darf nicht seine Gefühle zeigen. Er meinte nur salopp: „Heiko, ein echter Kämpfer weint doch nicht.“ So war ich der Liebesbote für ihn und er für mich. Ich zeigte ihm das man sehr wohl weinen darf, wenn man traurig ist und man sehr wohl wütend sein darf wenn man glaubt etwas wichtiges verloren zu haben. Mein Vater hingegen zeigte mir als Liebesspiegel das ich zu 80% gegen meine eigenen Ängste nicht gut genug zu sein kämpfte und nicht zu 100% gegen den Gegner. So kämpfte ich stets gegen die Angst nicht gewinnen zu können. Ich freute mich nicht auf den Kampf, sondern es ging mir um das Preisgeld, also um die Liebe meiner Eltern. Wenn mir mein Vater damals nicht dieser Liebesbote gewesen wäre, wäre ich niemals auf die Fährte gekommen, dass Gedankenkontrolle alles erschaffen kann. So war es das größte Geschenk in diesem Augenblick, dass er die Angst mit mir geteilt hat. Natürlich sah ich dies in jenem Moment ganz anders, da weder ich, noch er in seinem Gottsein war. Doch ist jedes Puzzlestück wichtig um den Weg zum wahren inneren Sein der Liebe zu erkennen. So sucht sich jedes Kind seine Eltern aus und bestimmt damit unbewusst welche Hinweise es benötigt so das es den Weg zum Liebesausdehner also zum Gottsein wiederfinden kann. Wir könnten durch jede Gebärmutter auf die Welt kommen aber unsere Seele hat sich genau diesen Liebeskanal ausgesucht, um den Weg des Grundzustandes des Menschen, also der Erleuchtung, zu gehen. Den Weg zur Erkenntnis, dass man aus dem Ozean des Lebens kommt, das heißt nichts anderes als das man aus dem hohen Selbst, aus der Urliebe entstammt und die Gottessenz in sich trägt.

Hier sind wir nun an dem Punkt angelangt wo wir in die Geschichte einsteigen.

Schon seit langem spüre ich, das ich immer mehr Konflikte und Programmierungen in meinem Leben gelöst habe und meinem wahren Sein immer nähre komme. Doch die Entstehungskonflikte, die den Nährboden erschaffen haben, konnte ich nicht finden. Als mein Ohr mal wieder einen Heilungsfortschritt machte und ein kleiner Gehörsturz kam, ich also schlechter hörte, wusste ich, das sich wieder ein Hörkonflikt gelöst hatte. Da jedoch das Gefühl sehr unangenehm war und mir nicht nach arbeiten zu mute war, legte ich mich mal wieder auf die Fährtensuche. Wann hat es begonnen. Welche Situationen haben dazu beigetragen. Immer mehr versank ich in der Welt meiner Geräusche und wollte eruieren woher sie kamen. Zuerst viel mir die Discozeit ein. Oft hatte ich nach der Disko ein Pfeifen in den Ohren. Nicht immer aber stets wenn ich das Gefühl hatte, das ich zu spät nach Hause kam oder etwas gemacht hatte, das meine Mutter in Sorge versetzt hatte. Ich wollte also meiner Mutter gefallen und ihre Sorge, die durch Hans entstanden war respektieren und sie nicht in noch mehr Sorgen drängen. Warum? Ganz einfach ich wollte auch als Jugendlicher und halb erwachsener noch immer die Liebe meiner Mutter im vollem Umfang spüren. Ja, auch Erwachsene denken so. Selbst wenn wir 50 sind, wollen wir noch immer den Eltern gefallen oder sie stolz machen. Dieses Programm sitzt in uns so tief weil wir glauben, dass wir das Leben rein von unseren Eltern geschenkt bekommen haben. Aber wenn wir genauer hinsehen können wir erkennen, das wenn die Urmutter, also Mutter Erde und der Urvater Vater Universum nicht die Gottessenz in Form der Seele beigesteuert hätten, nie ein Leben entstanden wäre. Das heißt im Klartext, wir kommen aus der Liebe und sollten auch ein Diener der Liebe sein denn dann würden wir das Paradies ausweiten und was sollte unsere leiblichen Eltern mehr beflügeln, als das wir die Schöpfung und somit das Paradies ausweiten. Es gab mindestens 20 Konflikte die immer im Revierbereich lagen. Ich kann diese nur im Schnellverfahren aufzählen und nicht einzeln erklären, denn sonst würde ich überhaupt nicht mehr fertig.

Als ich im Gymnasium war konnte und wollte ich nicht mehr auf der Schule bleiben, da ich einen anderen, einen bewussteren Weg für mich auserkoren hatte. Da ich aber ein guter Schüler bleiben wollte, so das ich meinen Eltern gefalle, blieb ich auf dem Gymnasium. Ergo musste ein Liebesbote sich in meinem Leben melden. Es war ein Junge aus der Oberstufe, der meinte: Der nächste der die Treppe hoch kommt, den werfe ich von der Treppe runter. Gesagt getan, man wollte ja auch die Mädchen beindrucken. Ich flog wie ein Flummiball die Treppe runter und rollte mich viermal über meine eigene Achse ab. Ich stürzte fasst 5 Meter tief. Als ich aufkam spürte ich meine rechte Hand. Aua, fuhr es mir aus dem Mund. Du darfst doch keine Gefühle zeigen. Ein echter Junge ist hart. Ich stand auf rannte nach oben die Treppe hinauf und trat dem Liebesboten mit voller Wucht in die Eier. Nichts passiert ohne Sinn. Warum der Oberstufler mich als Boten gebraucht hat weiß ich nicht, denn ich habe nach diesen Vorfall meinen Entschluss in die Tat umgesetzt und bin auf die Realschule gewechselt. Aber noch mal, um die Situation zu verdeutlichen. Ich konnte erst dann die Schule wechseln und war mir sicher das ich nicht mehr unter diesen Menschen sein wollte, die mich mobbten weil ich keinen Alkohol trank, als mich jemand die Treppe runter stürzte. So brauchte ich die Mobber und den Werfer nur, um meine eigenes Gefühl nach außen zu tragen. Mich kotzte einfach die Mengenlehre an und ich hatte das Gefühl das bringt mir hier alles nichts. Aber ich wollte gefallen. Die Entscheidung war für mich so schwer zu treffen, das ich fast 20ig Liebesboten brauchte um meine Meinung gegenüber meinen Eltern, denen ich ja stets gefallen wollte, durchsetzen konnte.

Fortsetzung folgt...

 

Spruch des Tages: So wie wir gestern dachten, so leben wir heute.

 

Höhenmeter: 330

Tagesetappe: 34 km

Gesamtstrecke: 9034,77 km

Wetter: sonnig und warm

Etappenziel: Kirchenvorplatz, 44443 Donji Žirovac, Kroatien

Franz Bujor
Franz Bujor ist Wandermönch, Web-Nomade und Autor. Nach einem Studium in Kulturwissenschaften, bei dem er unter anderem bei einem Maya-Volk in Guatemala gelebt und in einem Kinderheim in Serbien gearbeitet hat, war er zunächst als Erlebnispädagoge und Wildnismentor tätig. 2014 ließ er sein bürgerliches Leben hinter sich und reist seither zu Fuß und ohne Geld um die Welt. Neben seinem eigenen Entwicklungsweg schreibt Franz besonders gerne über geschichtliche und gesellschaftliche Themen.

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