Tag 1504 bis 1507: Die Eifel und ihre unterschiedlichen Gesichter

von Heiko Gärtner
12.05.2018 07:14 Uhr

25.11.017

Nach dem Frühstück in der Jugendherberge trafen wir uns erneut mit dem Pfarrer, der uns zu unseren Wagen zurück brachte. Von hier aus wanderten wir hinab bis zur Moselbrücke und verließen Luxemburg um unsere Reise in Deutschland fortzusetzen.

Blick auf eine luxemburgische Kleinstadt in der Eifel

Blick auf eine luxemburgische Kleinstadt in der Eifel

Zunächst folgten wir dabei der Mosel die uns entlang der Grenze relativ flach durch die ansonsten hügelige und bergige Eifel führte. Am frühen Mittag erreichten wir ein Dorf, das wir als ersten Schlafplatz in der Heimat auserkoren. Zunächst sah das auch recht vielversprechend aus, denn obwohl der Pfarrer nicht auffindbar war, bekamen wir eine Einladung vom Bürgermeister sowie die Zusage für ein Hotelzimmer. Leider entpuppte sich beides als Finte, denn der Bürgermeister konnte uns erst zu einer „unbestimmten Zeit heute Abend“ helfen und das Hotelzimmer war so hellhörig, dass wir es darin nicht aushielten. Nicht nur, dass man jedes vorbeifahrende Auto hörte, als führe es einem über die Füße, die Verbindungswand zu Küche und zum Restaurant war so dünn, dass man sogar erkennen konnte, ob der Koch gerade Gurken oder Karotten schnitt.

Ein Frachtschiff auf der Mosel.

Ein Frachtschiff auf der Mosel.

Also packten wir noch einmal alles zusammen und machten uns erneut auf den Weg. Die Mosel verlor dabei jedoch zunehmend an Attraktivität, da der Verkehr hier nun immer stärker und die Dörfer immer kleiner und weniger hilfreich wurden. Stattdessen bogen wir nun ins Landesinnere und damit auch in die Berge ab. Kaum hatten wir das getan, veränderte sich das Landschaftsbild so immens, das man nicht glauben konnte, noch immer in der gleichen Region zu sein. Die engen, dicht besiedelten Schluchten wechselten nun gegen menschenleere weite Offenland- und Waldflächen. Langsam brach jedoch bereits die Dunkelheit herein und bis in das nächste Dorf war es noch ein weiter Weg, der vor allem gegen Ende deutlich erschwert wurde, weil sich die Wege in reine Schlammpisten verwandelten.

Unser Hotelzimmer war schön, aber leider unerträglich laut.

Unser Hotelzimmer war schön, aber leider unerträglich laut.

Müde, erschöpft, genervt und verschlammt erreichten wir Tawern und suchten sogleich die Kirche auf. Einen Pfarrer fanden wir hier wieder nicht, dafür aber eine Gruppe von Menschen, die gerade eine Art Charity-Buchverkauf abgeschlossen hatten und nun noch aufräumten und dann gemeinsam Pizza aßen. Sie luden uns ein, am Essen teilzunehmen und versorgten uns mit den Resten der Dinge, die sie ihren Kunden den Tag über angeboten hatten. Schließlich tauchte dann auch eine Diakonin auf, die uns erlauben konnte, die Nacht direkt hier im Gemeindesaal zu verbringen.

Die Küche unseres Beinahe-Hotelzimmers

Die Küche unseres Beinahe-Hotelzimmers

Der gemeinsame Abend mit der Gruppe endete damit, dass die Einnahmen des Tages gezählt wurden, was von einer Frau übernommen wurde, die man ohne Übertreibung als Menschliche Geldzählmaschine bezeichnen konnte. Insgesamt hatten sie an diesem Tag 4500€ für ein Hilfsprojekt eingenommen. Keine schlechte Summe für den Verkauf von Büchern, die man geschenkt bekommen hatte!

Tie Kirche von Tawern bei Nacht.

Tie Kirche von Tawern bei Nacht.

Der Brunnen in Trier

Der Brunnen in Trier

So nett die Mitglieder der Gruppe auch waren, waren wir doch froh, als schließlich auch der letzte gegangen war und wir schließlich erschöpft ins Bett fallen konnten. Besonders produktiv wurde der Tag nicht mehr, denn dazu war es einfach zu spät und wir selbst waren zu erschöpft.

26.11.2017

Von Tawern aus waren es nun noch rund 9km bis nach Trier, wobei wir diese leider direkt neben der Hauptstraße auf einem Fahrradweg wandern mussten. In Trier selbst war es der Dom-Informations-Service, der uns nach einigem Hin- und Her einen Schlafplatz in einem Jesuitenkloster organisierte. Trotz des tendenziell eher ekelhaften Wetters unternahmen wir noch eine kleine Sightseeingtour um uns die Innenstadt, die Porta Nigra und natürlich den Dom anzusehen.

Spruch des Tages: Auch in Deutschland ist nicht alles Gold, was glänzt.

 

Höhenmeter 240m / 125m / 17m / 41m

Tagesetappe: 14km / 19km / 14km / 20km

Gesamtstrecke: 28.147,27km

Wetter: Kalt und Windig, Schnee

Etappenziel 1: Privates Gästezimmer, Vemmelev, Dänemark

Etappenziel 2: Privates Gästezimmer, Slagelse, Dänemark

Etappenziel 3: Gemeindehaus der Kirche, Gierslev, Dänemark

Etappenziel 4: Gemeindehaus der Kirche, Ruds Vedby, Dänemark

24.11.2017

Ihr erinnert euch vielleicht noch daran, was ich gestern über Frankreich geschrien habe. (Es ist ja noch nicht allzu lange her) Den gleichen Prozess durchliefen wir nun auch in Luxemburg, allerdings reichte hier ein einziger Tag aus, um diese Erfahrung zu machen.

Ein erster Blick auf die Weinfelder in Luxemburg

Ein erster Blick auf die Weinfelder in Luxemburg

Als wir Luxemburg erreichten, kam es uns ein bisschen wie das geheiligte Land vor. Alles war so schön sauber und gepflegt, es gab überall Sitzbänke, Wegweiser, Mülleimer und andere Dinge, die man als Wanderer durchaus zu schätzen weiß und die Menschen grüßten Freundlich, wenn man ihnen begegnete.

Altar einer luxemburgischen Kirche

Altar einer luxemburgischen Kirche

Gleich im ersten Dorf wurden wir zudem direkt von der Straße aus auf einen Tee eingeladen. Dabei durften wir ein äußerst stilvolles Haus besuchen, das von einem lokalen aber international bekannten und beliebten Architekten gebaut wurde. Dieses Haus war dabei noch recht gewöhnlich. Es war gut gemacht keine Frage, aber es war noch eindeutig als Haus erkennbar. Beim Nachbarhaus hingegen hatte sich der gleiche Architekt schon etwas mehr austoben dürfen, und ein Kunstobjekt erschaffen, dass mehr wie eine intergalaktische Raumstation aussah, denn wie ein normales Wohnhaus.

Unsere erste Luxemburgische Kirche

Unsere erste Luxemburgische Kirche

...unterscheidet sich von den französischen nicht allzu sehr.

...unterscheidet sich von den französischen nicht allzu sehr.

Das Zusammensitzen mit unserem Gastgeber begann als freundliche und nette Unterhaltung, die wir zunächst gerne eingingen. Doch noch während wir bei ihm am Wohnzimmertisch saßen, spürten wir, wie die Stimmung der Situation langsam kippte. Wenn wir für gewöhnlich irgendwo eingeladen wurden, dann gab es in der Regel eine gewisse Entwicklung vom kurzen, fröhlichen Plausch hin zu einer gewissen Vertrautheit die dazu führte, dass die gegenseitige Unterstützung stieg und jeder einen möglichst großen Vorteil aus der Begegnung zog. Dieser konnte aus den unterschiedlichsten Dingen bestehen, Angefangen bei spannenden Informationen über Essen, Kontakte, Schlafmöglichkeiten bis hin zu Diagnosen und Heilungen oder auch einfach einer Menge Spaß und guter Laune. Doch heute passierte nichts davon. Wir bekamen nichts angeboten, das über die eine Tasse Tee hinaus ging, es gab keinen Informationsaustausch und obwohl er einen gute Draht zum Pfarrer hatte, wollte uns auch in dieser Hinsicht nicht weiter helfen. Jeden versuch unsererseits, auf dieses Thema zurück zu kommen, schmetterte er mit der Idee ab, dass wir ja später einfach beim Pfarrer vorbei gehen und diesen Fragen könnten. So kam es, dass der Aufenthalt bei dem Mann immer länger dauerte, aber nicht das Geringste für uns brachte. Als wir uns schließlich verabschiedeten spürten wir beide eine gewisse Unzufriedenheit in uns, verbunden mit dem Gedanken, dass wir gerade rund zwei Stunden Zeit einfach aus dem Fenster geworfen hatten, die wir auf unzählige andere Arten besser hätten nutzen können. Wir standen noch immer am Anfang der Reise, waren noch immer hungrig und hatten noch immer keine Idee, wo wir schlafen konnten. Wir hatten nichts gelernt, keine neuen Erkenntnisse bekommen und nicht einmal das Gefühl etwas beigetragen zu haben, abgesehen vielleicht davon, dass wir einem uns unbekannten Geschäftsmann die Nachmittagslangeweile vertrieben hatten.

Blick auf den Altar

Blick auf den Altar

Kurz darauf standen wir beim Pfarrer vor der Tür und stellten fest, dass dieser nicht zu hause war. Es blieb also nichts anderes, als weiter zu ziehen und unser Glück im nächsten Ort zu versuchen. Davor erwartete uns jedoch zunächst eine Steilwand mit Weinfeldern die überwunden werden wollte. Obwohl auf den ersten Blick alles friedlich und idyllisch gewirkt hatte, mussten wir nun feststellen, dass auch der Verkehr wieder Stark zugenommen hatte und bereits eine Art Allpräsenz zu bekommen schien. Selbst mitten in den Weinfeldern konnte man immerzu die Straßen im Umkreis hören.

Ein Marienaltar

Ein Marienaltar

Der moderne Architekt hat sich hier voll ausgetobt.

Der moderne Architekt hat sich hier voll ausgetobt.

Im nächsten Dorf erging es uns nicht besser. Es gab zwar ein Jugendhaus, das nicht genutzt wurde und das für unseren Zweck perfekt gesessen wäre, doch egal wen im Ort wir auch fragten, man war sich einig, dass es unmöglich wäre, diesen zur Verfügung gestellt zu bekommen. Lieber sollten wir es im Nachbardorf probieren, denn das sei so schön viel grösser und damit auch erfolgsversprechender. Langsam kristallisierte sich heraus, dass die Menschen hier zwar auf den ersten Blick sehr höflich, dabei aber auch kühl, distanziert und nicht besonders Hilfsbereit waren.

Luxemburgische Kirchenorgel

Luxemburgische Kirchenorgel

Der nächste Ort den wir erreichten war bereits eine kleine Stadt, in der es unter anderem auch eine Therme gab, die jedoch leider nicht allzu ansprechend wirkte. In den Hotel in ihrer Umgebung fragten wir vergeblich, doch das eigentliche Highlight des Tages erwartete uns erst, als wir das Pfarrhaus erreichten. Der Pfarrer war ein brummiger Mann in den Siebzigern und öffnete erst nach der dritten Klopfattacke an seiner Tür. Nachdem ich ihm unsere Situation erklärt hatte, schüttelte er nur den Kopf und meinte: „Da kann ich leider nichts machen, denn ich darf hier niemanden bei mir aufnehmen!“

Der Erzengel Michael

Der Erzengel Michael

Die Kirchenkanzel

Die Kirchenkanzel

Im ersten Moment war ich mir sicher, dass dies eine dreiste Ausrede war und er einfach keine Lust hatte uns zu helfen oder über eine Lösung nachzudenken. Also begann ich mit ihm darüber zu diskutieren und teilte ihm meinen Unmut über das Ausbleiben jeder Hilfe von Seiten der Kirche mit. Wir brauchten ja nicht viel. Im Grunde reichte uns der Vorraum der öffentlichen Toilette, die sich auf der Rückseite des Pfarrhauses befand. Doch es gab keine Chance und nach dem die Diskussion für einen Moment recht hitzig wurde, ergriff ich schließlich, dass der Mann die Wahrheit sagte. Er durfte mir nicht helfen, weil es in Luxemburg tatsächlich vom Gesetz her verboten war.

Ähnlich wie in Frankreich war die Kirche hier mehrfach vom Staat enteignet worden, nur hatte die letzte Enteignung in Luxemburg gerade einmal vor ein paar Jahren stattgefunden. Seit her gehörte der Kirche überhaupt nichts mehr, nicht einmal die Pfarrhäuser. Die Pfarrer hatten lediglich das Recht bekommen, diese als eine Art Verwalter zu bewohnen, durften jedoch nicht selbst über die Räume verfügen. Selbst wenn sie sich die eigenen Eltern über ein Wochenende einladen wollten, mussten sie zuvor den Bürgermeister um Erlaubnis fragen. Dies klang noch immer so abstrakt für uns, dass es uns schwerfiel, es zu glauben, doch es wurde uns im Nachhinein noch einmal von mehreren Seiten bestätigt. Der Grund dafür ist, dass Luxemburg aufgrund seiner überdurchschnittlich guten Wirtschaft und der geringen Bevölkerungszahl eine unnatürlich hohe Ausländerdichte anzieht. Im Land verteilt gibt es fast so viele Ausländer wie Einheimische und in Luxemburg Stadt wird die Einheimischenzahl von der Zahl der Zuwanderer sogar weit übertroffen. Der Staat hat daher beschlossen, eine genaue Regulierung einzuführen, wer sich wann wie und warum hier im Land aufhalten darf. Er ging damit sogar so weit, dass ausländische Arbeiter, die „niederen Tätigkeiten“ wie Toiletten Putzen oder Müll Einsammeln, nur tagsüber in Luxemburg geduldet waren und täglich am Abend wieder ausreisen mussten. Die Kirche mit einem Kirchenasyl und der Möglichkeit, frei und unabhängig über das Aufnehmen von Ausländern zu entscheiden, passte da natürlich nichts ins Konzept.

Jesus wird zu Grabe getragen

Jesus wird zu Grabe getragen

Ein Kirchenaltar

Ein Kirchenaltar

Schließlich erklärte sich der Pfarrer bereit, uns mit einer Geldspende von rund 100€ zu unterstützen, mit denen wir uns irgendwo ein Hotel nehmen konnten, wenn wir es wollten. Als Notoption war dies eine gute Lösung, doch zuvor wollten wir es noch einmal bei einem anderen Pfarrer versuchen. Wieder wanderten wir rund 15 km weiter bis in einen Ort, der erneut direkt an der Grenze zu Deutschland lag. Wenn alle Stricke reisten, konnten wir nun also immerhin wieder in die vertraute Heimat überwechseln.

Ein gemütliches Eckhaus mit Abendbeleuchtung

Ein gemütliches Eckhaus mit Abendbeleuchtung

Doch das war zumindest heute noch nicht nötig, denn der nächste Pfarrer, den wir trafen, erklärte sich bereit, uns eine Übernachtung in einer Jugendherberge zu organisieren. Die einzigen zwei kleinen Haken an der Sache:

Ein Altar für den Erzengel

Ein Altar für den Erzengel

Jesu Kreusweg in Holz geschnitzt

Jesu Kreuzweg in Holz geschnitzt

1. Die Jugendherberge wurde gerade von einer Party-Gruppe belegt, die hier einen 40sten Geburtstag feierte, so dass nicht mit sonderlich viel Entspannung zu rechnen war. Und 2.: Die Jugendherberge befand sich nicht in dem Ort, den wir nun aufgesucht hatten, sondern rund 10Km weiter südwestlich, und zwar genau in dem Ort, in dem wir bereits am Mittag auf den Tee eingeladen wurden. Wir hatten damit nun insgesamt rund 45km zurückgelegt, um an einem Ort zu nächtigen der gerade einmal fünf oder sechs Kilometer Luftlinie von unserem letzten Ausgangsort entfernt lag. Das gab uns dann schließlich den Rest. Mit Luxemburg hatten wir nach diesem Tag erst einmal abgeschlossen. Von morgen an würden wir in Deutschland weiter wandern.

Spruch des Tages: Das wird kein langer Besuch hier!

Höhenmeter 53m / 35m / 73m / 41m

Tagesetappe: 16km / 19km / 16km / 20km

Gesamtstrecke: 28.147,27km

Wetter: Kalt und Windig

Etappenziel 1: Pfarrhaus, Herringe, Dänemark

Etappenziel 2: Privates Gästezimmer, Ryslinge, Dänemark

Etappenziel 3: Privates Gästezimmer, Vindinge, Dänemark

Etappenziel 4: Privates Gästezimmer, Halsskov, Dänemark

23.11.2017

Heute war nun unser letzter Tag in Frankreich, denn morgen geht es direkt über die Grenze nach Luxemburg.

Kurz vor Weihnachten verlassen wi Frankreich

Kurz vor Weihnachten verlassen wi Frankreich

Nach der langen Zeit, die wir hier in diesem Land verbracht haben (alles in allem waren es knapp 11 Monate, also fast ein drittel unserer bisherigen Reisezeit) und für die wir sehr dankbar sind, sind wir nun auch froh, wieder einmal ein neues Land bereisen zu dürfen.

Die Schläuse ist gerade groß genug für das Schiff.

Die Schläuse ist gerade groß genug für das Schiff.

So richtug liebevoll verabschiedet sich Frankreich nicht von uns und nach den letzten Tagen fällt uns der Abschied durchaus leichter, als wir es gedacht haben. Mit Frankreich ist es immer wieder ein Phänomen. Wenn man das Land neu besucht ist man zunächst überwältigt und begeistert von der Freundlichkeit, der Leichtigkeit, der Entspannung und der Hilfsbereitschaft, die einem hier begegnet.

Ein Kormoran auf dem Dach.

Ein Kormoran auf dem Dach.

Je länger man dann bleibt, desto mehr wird klar, dass Frankreich trotz der ersten Impressionen nicht das Superland ist, in dem es keine Probleme, keine Unfreundlichkeit, keine Nervensägen und Störenfriede, keine Belastungen und Beschwerden gibt. Es ist ein Land das Reisenden und Wanderern prinzipiell zugewandt ist und in dem man verglichen mit anderen Ländern durchaus leicht und entspannt unterwegs sein kann, auch wenn man ohne Geld reist. Aber das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch hier Lärm und Hässlichkeit gibt und dass die Franzosen nicht genauso Kinder unserer Gesellschaft mit all ihren Disfunktionen sind.

Frachtschiffe und Silos

Frachtschiffe und Silos

Dies fällt einem dann mit der Zeit immer stärker auf und wird einem umso bewusster, da der unterschied zur hilfsbereiten, gastfreundlichen Seite so hoch ist. Irgendqann kommt dann das Gefühl, dass das alre schöne Frankreich irgendwie zerstört wurde und nun ur noch ein grauer Schatten übrig ist, den man gerne hinter sich lässt.

Ein weiteres Kraftwerk

Ein weiteres Kraftwerk

Doch kaum ist man über die Grenze stellt man fest, dass es die gleiche Schattenentwicklung ja auch in allen anderen Ländern stattgefunden hat und dass sich Frankreich trotz allem immer noch gut gehalten hat. Und dann dauert es keine drei Wochen und man vermisst es schon wieder. Ob es uns dieses Mal wohl genauso gehen wird?

Ein wahrlich weihnachtlich geschnücktes Haus

Ein wahrlich weihnachtlich geschnücktes Haus

Die letztn Kilometer wanderten wir wieder an der Mosel entlang und wurden dabei mit Wind und Regen geradezu aus dem Land gespühlt. Je weiter Thionville dabei hinter uns lag, desto ruhiger und entspannter wurde es, wenngleich es nie wirklich ruhig wurde, weil immer irgendwo ein Bagger, eine Schnellstrße, ein Zug oder ein Düsenjet lauerte.

Monströse Baumaschinen

Monströse Baumaschinen

Dabei wurden wir jedoch auch Zeugen von einem recht spnnenden Ereignis, das mit den monströsen, lauten aber beeindruckenden Wunderwerken der Technik erzeugt worden war. Wir kamen an einer großen Baustelle vorbei, bei der große Allradlaster mit Schlamm beladen wurden und dann zu einem kleinen künstlichen See fuhren, der als Ablageort für den Schlamm diente. Einer der Laster hatte sich dabei ein bisschen nah ans Wasser getraut und war dadurch so tief in den nassen Schlamm eingesunken, dass er nicht mehr heraus kam. Sofort eilte ihm der Bagger zur Hilfe und versuchte zunächst, seine Schaufel so in der Ladefläche des Lasters zu verhaken, dass er seinen sinkenden Kumpel hinausziehen konnte. Doch die Idee scheiterte und führte fast dazu, dass der Bagger auch noch in den Schlamm gekippt wäre.

Der Offroad-LKW ist wieder frei

Der Offroad-LKW steckt im Schlamm

Also ging der Bagger nun srrategischer vor und begann damit Balast abzubauen, indem er die Ladefläche wieder freischaufelte. Leer lag der Truck nun bei weitem nicht mehr so schwer im Schlamm und mit vereinten Kräften gelang ihnen schließlich die Rettung.

Spruch des Tages: Au Revoir, Frankreisch!

Höhenmeter 45m / 15m / 39m / 11m

Tagesetappe: 21km / 13km / 19km / 20km

Gesamtstrecke: 28.076,27km

Wetter: Kalt und Windig

Etappenziel 1: Pastorat, Östed, Dänemark

Etappenziel 2: Gemeindehaus der Kirche, Nårup, Dänemark

Etappenziel 3: Bed and Breakfast, Nörre Broby, Dänemark

Etappenziel 4: Pfarrhaus, Lyndelse, Dänemark

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

Schreibe einen Kommentar:

Speichere Namen, Email und Webseite im Browser fur zukunftige kommentare